Hans Albers Songs in der "Unterm-Strich-Bar"
Rot sowie Schwarz, Lack und Leder: Die Akteurinnen und Akteure beim First Friday wie etwa Heike Reiff in ihrem Übergangs-Domizil hatten sich passend zum Motto in Schale geworfen
Mädels in den Schaufenstern beim Andernacher "Herbert-Straßen"-Event
Frech-frivol locken die Geschäftsinhaber zum Shoppen: mit Erfolg.
ANDERNACH. (psi) Der „First Friday“ ist in Andernach ein besonderer Höhepunkt. Tolle Themen, aufwändige Dekorationen: Die Menschen „locken“ und begeistern. „Im Januar gibt es bei uns ‚rote Preise‘, berichtet Birgit Hohmann. „Der Januar ist ein wichtiger Monat, um die Winterware abzuverkaufen. Mit unserem ‚etwas provokanten‘ Thema der ‘Herbertstraße’ wollten wir die Menschen auch im ersten Monat im Jahr sozusagen hinter den Öfen hervorlocken. Sie sollten sich positiv inspirieren lassen und natürlich zugreifen beim Angebot.“
Der bei den Preisen angesetzte „rote Strich“ motivierte die Geschäftsleute zu einer humorvollen Assoziation in Richtung Rotlichtviertel. Und so wurde die Hochstraße zu beiden Seiten abgesperrt und es blieb ihr nur noch das „H“ von „Hochstraße, dass für einen besonderen Abend zur „Herbertstraße“ im Kiez – in Anlehnung an die Herbertstraße in Hamburg – verwandelt wurde.
Freizügige Schaufensterpuppen präsentierten sich auf der Straße und vor den Geschäften, dazu gesellten sich Mädels in knappen Outfits in den Schaufenstern und in den Geschäften.
Alles war in ein markantes Rotlicht getaucht. Eigentlich ging es aber nicht um „frivol oder erotisch zu sein“, es ging darum zu locken und zu polarisieren und daher war die Aktionsfläche beim Januar-First-Friday auch deutlich reduzierter. „Einmal anders sein, aber auch mal ‚frech‘ sein dürfen. Wir sind halt nicht immer brav“, so resümierten die Aktiven der Aktionsgemeinschaft Andernach Attraktiv.
Sanierung und Umbau: keine Zeit für Stillstand
Die Andernacher Geschäftsleute sind inzwischen bekannt dafür, sich etwas Originelles einfallen zu lassen. Wie zum Beispiel die Zeit eines Umbaus von Geschäftsräumen sinnvoll genutzt werden kann, zeigte Heike Reiff von Antonia Reiff-Moden eindrucksvoll. Sie hat vorübergehend ihr Domizil im Haus von Scola Raumkonzepte im ehemaligen Schulgebäude aufgeschlagen. Während das Geschäft in der Hochstraße modernisiert wird, finden am derzeitigen Standort immer wieder kleine Events statt, die Lust machen, sich sowohl für Mode, als auch für die Raumkonzepte zu interessieren. Dienstag und Mittwoch von 10-15 Uhr und Donnerstag und Freitag von 15-20 Uhr lädt sie zum „Deluxe-Shopping“. Das reicht von Tea-Time, über Wine-Tasting und einen Männer-Workshop „Messer schärfen“ bis hin zum „Girls-Frühstücks-Shopping“.
Derweil diente das bisherige Geschäft am First Friday als „Bar unterm Strich“, mit allerlei Graffiti und lauthals und brillant intonierten Hans-Albers-Titel. „Schön, dass so die Menschen nochmal Abschied nehmen können vom Laden, wie ihn meine Mutter eingerichtet hat, ab Montag werden hier auch Wände fallen und es wird ein vollkommen neues Raumgefühl geben.“
Genau gegenüber wurde ein kleines Ladenlokal vorübergehend zur „Kiezbude“ verwandelt. Außerdem gab es zum Beispiel „Pole-Dance“ im „Herrenzimmer“ mit einer Tänzerin im roséfarbene Outfit. In der gesamten Innenstadt herrschte eine ausgefeilt rote Deko und Herzens-Ballone überall.
Kommende Aktionen
So vielfältig wie die Aktiven in Andernach sind die Themen für die nächsten „First Fridays“: am 3. Februar heißt es „Andernach Connected“ und es geht um „Digital und Divers – Horspots für Influencer – Fashion for Diversity – Zeigt Euch wie Ihr seid.“
Am 3. März steht „Spielerausch“ auf dem Programm, am 31. März heißt es bereits „Fünf Jahre First Friday – Happy Birthday“ und am 5. Mai steht Alles unter dem Motto „Formel Andernach“.