Marion Winter und Sammy Labidi setzen sich für Kinderbetreuung während der Ratssitzungen ein
ANDERNACH. Es gibt mittlerweile die unterschiedlichsten Familienmodelle in unserer Gesellschaft. Leider sind es häufig Alleinerziehende, die mit Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und sozialem Engagement zu kämpfen haben.
Daher bestehen für diese Personengruppe nur eingeschränkte Möglichkeiten sich ehrenamtlich bspw. in der städtischen Kommunalpolitik einzubringen, da eine Kinderbetreuung während der Ratssitzungen nicht gewährleistet ist.
„Das hat zur Folge, dass politisch interessierte Menschen erst gar nicht für den Stadtrat kandidieren, da sie nicht wissen, wie sie die Betreuung am Abend organisieren können, um ihr Ehrenamt auszuführen.“, betont Sammy Labidi, Mitglied des Andernacher Stadtrats und selbst Vater zweier Töchter.
Marion Winter, ebenfalls Mitglied des Stadtrates und Mutter eines Sohnes unterstreicht: „Betroffen sind oft Alleinerziehende. In der Realität trifft es dann besonders oft junge Frauen, die hierunter zu leiden haben. Es ist also höchste Zeit etwas zu tun, um auch Vorbild für andere Verwaltungen, Behörden, Institutionen und Arbeitgeber zu sein.“
Die SPD-Stadtratsfraktion beantragt daher, dass zur Verbesserung der Vereinbarkeit von kommunalpolitischem Ehrenamt und Familie zu prüfen ist, ob in der nächsten Wahlperiode eine Kinderbetreuung während der Ratssitzungen angeboten werden kann. Aufgrund des vorherrschenden Fachkräftemangels könnte hierzu die Einbeziehung von Tagespflegepersonen in Erwägung gezogen werden. Unter Umständen können hier Jutta Neideck, Vorsitzende des Landesverbands für Kindertagespflege in RLP, die Stadt beraten und unterstützen.