Andernach. Seit dem Jahr 2000 wird der 22. Mai als „Internationaler Tag der biologischen Vielfalt“ gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem Einigkeit über den Text des UN-Übereinkommens über biologische Vielfalt erzielt wurde. Heute ist es mit über 196 Vertragspartnern eines der erfolgreichsten Übereinkommen der Vereinten Nationen.
Hauptanliegen der Konvention ist der Schutz der biologischen Vielfalt der Ökosysteme, der Arten bzw. Populationen und deren genetische Differenzierung sowie ihrer Ressourcen. Das Übereinkommen verbindet Schutz und nachhaltige Entwicklung.
Auch die Stadt Andernach würdigt den Aktionstag und stellt die eigenen Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Artenvielfalt in den Fokus.
„In Andernach sind wir stolz auf unsere zahlreichen Naturräume und Grünflächen, die eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten beherbergen. Dennoch stehen diese Lebensräume durch urbanes Wachstum, Klimawandel und andere menschliche Aktivitäten unter Druck“, so Oberbürgermeister Christian Greiner. Um dem entgegenzuwirken, unternimmt die „Essbare Stadt“ Andernach unterschiedliche Bemühungen: Wie die Anpflanzung von insektenfreundlichen Pflanzen in öffentlichen Bereichen und Initiativen zur Schaffung von Lebensräumen für bedrohte Arten in Grünanlagen. Durch diese Maßnahmen soll auch die Bevölkerung ermutigt werden, im eigenen Garten oder dem Balkon zur Biodiversität beizutragen.
„Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine gemeinsame Aufgabe, und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten“, betont Greiner. „In Andernach setzen wir uns aktiv für den Schutz unserer Natur ein und möchten unsere Bürgerinnen und Bürger dazu inspirieren, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen.“
Mit Fördergeldern vom Programm „Grüne Stadt Grünes Dorf“ des Landkreis Mayen-Koblenz wurde in Andernach das Konzept der „Essbaren Stadt – Andernach für Insekten“ umgesetzt. Ein Sandarium, eine Käferburg, eine Lehm-Lösswand, ein Totholzhaufen, eine Benjes-Hecke und ein Lesestein-Haufen bereichern nun den Lebensraum für Insekten. Schilder mit Hinweisen, welche Insekten von den Nisthilfen profitieren, sowie entsprechende Nachbau-Anleitungen, tragen zur Umweltbildung und Aktivierung der eigenen Bevölkerung bei. Ein Wildstauden-Gürtel entlang der Nisthilfen dient als Nahrungsquelle für die Insekten. Die örtliche Grundschule Hasenfänger unterstützte beim Aufstellen der Nistelemente.
Daneben nimmt die Stadt Andernach an der Kampagne „Mähfreier-Mai“ teil, die durch die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft (DGG), zusammen mit den Gartenakademien, ins Leben gerufen wurde. Der Ansatz ist eine simple, aber wirkungsvolle Maßnahme im Kampf gegen das Insektensterben und zur Förderung der Biodiversität. Auch die Bevölkerung Andernachs wurde zum Mitmachen animiert.
Die Stadt Andernach verstärkt auch in den kommenden Jahren ihren Einsatz für den Schutz der Biodiversität und führt innovative Projekte in Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten weiter durch.