Vortrag des Umweltmediziners Dr. med. Bernhard (1.v.r.) im Ratssaal des Historischen Rathauses
Im Rahmen des Treffens der Klima-Werkstatt Andernach Ende Juni hielt der Koblenzer Umweltmediziner Dr. med. Thomas Bernhard einen aufschlussreichen Vortrag zum Thema „Gesundheitsrisiko Hitze“. Dabei erklärte er, wie Hitzetage und Hitzewellen definiert werden: Ein Hitzetag liegt vor, wenn die Tageshöchsttemperatur 30°C übersteigt, während eine Hitzewelle mindestens drei aufeinanderfolgende Hitzetage umfasst. Solche Extremwetterereignisse nehmen infolge des Klimawandels auch in Deutschland zu.
Dr. Bernhard betonte die gesundheitlichen Risiken, die Hitze für den menschlichen Körper birgt. Besonders betroffen sind insbesondere ältere Menschen, Kinder, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Personen, die im Freien arbeiten. Hitze kann zu Dehydrierung, Kreislaufproblemen und Hitzeschlägen führen.
Der Experte unterstrich die Bedeutung der Klimaanpassung: Maßnahmen wie das Schaffen von kühleren Aufenthaltsräumen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Vermeiden von Aktivitäten in der Mittagshitze sind essenziell. Er wies zudem darauf hin, dass neben Anpassungsmaßnahmen die eigentliche Lösung in der Abmilderung des Klimawandels liegt, zu dem jeder durch sein persönliches Verhalten beitragen kann.
Umweltmediziner Dr. Bernhard hob außerdem hervor, dass es nicht ausreicht, nur Hitzeaktionspläne aufzustellen. Es ist genauso wichtig, diese Pläne frühzeitig zu erproben und regelmäßig zu üben. Dabei betonte er die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Organisationen wie Ärzten, Krankenhäusern, Pflegediensten und Altenheimen. Nur durch eine abgestimmte Koordination ihrer Aktivitäten könne man im Ernstfall effektiv auf Hitzewellen reagieren und die Gesundheit der Betroffenen bestmöglich schützen.