Prinzengarde im Feier-Fieber: Wenig Schlaf für närrische Regenten
Die Garde-Tänzerinnen und Tänzer boten auch Hebungen im Saal.
Apollo 13 düst los
Feurige Mädels und Jungs laden ein zur Fiesta Mexicana
De Spruddler in Aktion
Raptoren hinter Gittern
Wer jagt nun wen? Die Forscher die Raptoren oder umgekehrt: Der Auftritt des Damenballetts ist ein Glanzlicht der Prinzengardensitzungen gewesen.
De Möcke sorgen für Stimmung
Hebungen sind kein Problem für seine Tollität: Chiara Stromberg hat keine Sorge und fühlt sich sicher bei Stephan II.
Auf der Suche nach den Häschern des Sheriff: Young Power im Sherwood-Forest:.
Prinz Stephan II., Prinzessin Mona und ihr Hofstaat samt Aktiven unermüdlich im Einsatz für mehrere Hundert Jecke
ANDERNACH. (sil) Genau so sollte ein närrisches Oberhaupt sein: Die neuen Tollitäten in der Bäckerjungenstadt feiern gerne und ausgiebig. Dies zeigten sie unter anderem auf den Prunksitzungen „ihres“ Korps und zwar der Prinzengarde. „Wir haben brav die Halle um sechs Uhr verlassen“, verriet Stephan II,. „Em Hein säine Fetz, mit Mussik im Blood & Faasennacht im Hätz“ (Stephan Spira) beim fantastischen Empfang des Hofstaats durch die Jecken am Samstagabend. Er spielte auf den vorangegangenen Freitagabend an, bei dem die Gardisten bereits mehrere Hundert Jecken in der Mittelrheinhalle in Atem gehalten hatten.
Schlaf kein Vorzug für Tollitäten
Prinz zu sein habe bestimmt eine ganze Menge Vorzüge, ulkte der närrische Herrscher weiter, Schlaf sei jedoch keiner davon. Und so habe er am Morgen erst einmal vieles suchen müssen wie etwa Teile des Ornats und wohl 74 Mal an Prinzessin Mona „Et Kossmanns Möhn mit Kölsche Tön“ und weitere Begleiter die Frage gerichtet: „Wo ist...?“
Aber letztendlich würde der Hofstaat nun wieder parat auf der Bühne stehen. Fröhlich schmetterten sie das Prinzenlied „Miljö Null oder Hundert“, als ob es davor gar keine Anstrengungen gegeben hätte. Auch eine Prinzenloge zum Ausruhen gab es im Saal nicht. Trotz der vorangegangenen langen Nacht bewiesen die Hofstaatmitglieder auch am Samstagabend in verschiedenen Bereichen wie etwa im Stabsmusikzug oder in den Tanzgruppen vortrefflich, was sie leisten können.
Könige der Tiere
Schon zu Beginn lockte ein Augenschmaus und viele fiebernden Jecken standen auch an den Seiten, um die Jüngsten der Garde noch näher erleben zu können: mit zotteligen rot-braunen Mähnen und schön geschminkten Gesichtern zeigten die Löwinnen und Löwen des Kinderballetts ihre Tatzen und ließen grimmige „Raaarrr“-Rufe erschallen.
Tanzpfeile der Young-Power
Als Jägerinnen verschossen die Mädels der „Young-Power“ ihre Pfeile tänzerisch, allerdings nicht in Richtung der genannten Wildtiere, sondern eher auf der Suche nach den Häscher des Sheriffs im Sherwood-Forest.
Mit einer Folge von faszinierenden Hebungen warteten die Gardetänzer auf, während die Jungs des Männerballetts im Nebel und Schwarzlicht die Apollo 13 fliegen ließen.
Fiesta Mexicana und Jurassic World
Eine feurige Fiesta Mexicana mit passenden Hüftschwüngen zauberte das Gemischte Showballett auf das Parkett und abschließend gab es nochmal – wie zu Beginn – Extra-Applaus für die Kostüme: Die Mädels des Damenballetts hatten in tagelanger Arbeit aufwändige Kappen und glitzernd-bunte Gewänder geschneidert, um die Jurassic-World in die Mittelrheinhalle zu verlegen und um als Raptoren und Forscher sich gegenseitig zu jagen, inklusive eines großen Tyrannosaurus Rex.
Ebenso die Tanzpaare und zwar das Nachwuchstanzpaar Nala Stromberg und Lukas Scharrenbach und das Tanzpaar Prinz Stephan II. zusammen mit Chiara Stromberg ließen es krachen.
Party-Stimmung
Beim Auftritt des Stabsmusikzugs unter der Leitung von Lars Roedig jauchzten die 80er-Fans, denn es gab Hits von Heinz Rudolf Kunze und der Münchener Freiheit. Eine Mallorca-Party-Stimmung der Extraklasse erzeugten die Spruddler Gerd und Fred Thelen und ebenso „De Möcke“ wurden bejubelt.
Auch wer gereimte Worte und Comedy suchte, ist bei der Garde ausgezeichnet aufgehoben gewesen mit den ulkigen Beiträgen von „Utschebebbes“ Jürgen Zerwas und „Mini“ Rainer Eichelsbacher. Wie freundlich FC- und Schalke-Fans miteinander umgehen, demonstrierte vortrefflich Liam Stromberg.
Janos Käfer als Till regte zum Nachdenken an und amüsierte, indem er unter anderem den Schlagabtausch der Parteien im Rat zum Culinacum brillant nachzeichnete und Bürgermeister und OB dabei als „Germanys Next Top-Model“ bzw. „Sexiest Man Forever“ titulierte.
Insgesamt ist es alles in allem eine perfekte Show gewesen, die jedes Jecken-Herz höher schlagen ließ und für jeden Geschmack etwas bot bis hin zur After-Schau-Party mit DJ.
Auszeichnung für Ela Stromberg und Ralf Röches
Natürlich gab es auf den Prunksitzungen auch Auszeichnungen: So freute sich die langjährige Tanzgruppentrainerin Ela Stromberg über den Großen Verdienstorden des Festausschusses Andernacher Karneval aus den Händen von Festausschusspräsident Jürgen Senft und Ralf Röches, Darsteller des „Josef“ bei der Lebenden Krippe, über das Hufeisen mit Lorbeerkranz, die höchste Auszeichnung der Prinzengarde.