Das Gedicht „An meine Vaterstadt“ wird zurecht von vielen in Andernach als ein Vermächtnis des jüdischen Mitbürgers Ernst Loeb (1914-1987) angesehen. Er hat insgesamt 4 Gedichtbände geschrieben, aus denen eine Auswahl am 4. September 2023 um 19 Uhr im Alten Rathaus vorgetragen wird. Der Freundschaftskreis Dimona Andernach führt diesen Abend in Kooperation mit der Stadtbücherei und dem VHS-Kurs „Schreiben“ durch.
Etliche Gedichte berühren Ernst Loebs Biographie und vor allem auch Andernach. Er hat Deutschland 1936 verlassen, in Palästina keine neue Heimat gefunden und ist 1938 nach USA emigriert. Die Suche nach Wurzeln und Heimat beschäftigt ihn ein Leben lang.
Zwei der Gedichtbände sind vom Atelier Verlag Andernach veröffentlich worden. Der Andernacher Schriftsteller Fritz Werf hat 1981 bei der Vorstellung des Bandes „Kein Rizinus für Seelennöte“ in Anwesenheit von Ernst Loeb dazu auch ein Begründung geliefert „….wir haben diesen Gedichtband auch verlegt, …. weil Ernst Loeb seinen Heimatort liebt, so sehr und so volkstümlich, dass er leidenschaftlich und so oft wie möglich unsere Mundart spricht, und er tut es unverfälscht. Da wenig Hoffnung gesteht, dass er hier noch einmal Wohnung nimmt, wollen wir doch wenigstens eine Heimkehr im Buch bewerkstelligen.“
Nach einem Grußwort von Bürgermeister Claus Peitz werden Loebs Gedichte von vier Personen vorgetragen: Petra Löcherbach und Volker Kesseler, beide Mitglied im Vorstand des Freundschaftskreises, von Frank Merken, dem Leiter der Städtischen Bücherei, und von Karin Hillesheim aus dem VHS-Kurs „Schreiben“. Moderiert wird der Abend von Wolfgang Redwanz. Alle Interessenten sind zu diesem literarischen Abend mit einem reichhaltigen Spannungsbogen zwischen Ernst und Heiterkeit eigeladen. Der Eintritt ist frei.