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Andernach aktuell
Ausgabe 36/2022
Aktuelles MUSS
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Mit dem Rollstuhl im Linienbus - ein Abenteuer

ANDERNACH. Weil Busfahren mit Rolli ein Abenteuer ist, wollte die Rollstuhlgruppe des Fördervereins Behindertenbeirat Andernach und Pellenz e.V. das sommerliche Wetter nutzen für einen Ausflug in die Pellenz.

Die Tour gemäß VRMInfo.de ab Morsmühlenweg um 14:03 Uhr mit der Linie 305 zur Rauschermühle und eine Rückfahrt mit der Linie 301 wäre direkt möglich gewesen bis zur Deubachsiedlung. Aber um 14:03 Uhr kam kein Bus, auch nicht die Linie 302 um 14:12 Uhr.

Der Linienbus 310 um 14:22 Uhr kam pünktlich, bremste ab, die Anzeige wurde auf „Betriebsfahrt“ gedreht und nahm keine Passagiere mit.

Mit der 310 Richtung Hallenbad hat dann später ein hilfsbereiter Busfahrer die Rampe abgelassen. Ein Rolli fand zwar im Bus Platz, der zweite nicht.

Die Gänge sind zum Durchfahren nicht geeignet, ein Kinderwagen hat schon keinen Platz mehr. Es war ein Wochentag, kaum Leute unterwegs und der Bus so gut wie leer. Die Fahrt endete am Bollwerk.

Ein Elektro-Rolli kommt vom Morsmühlenweg auch ohne Bus zum Stadtgraben, mit Handy klappt die Verständigung zum Treffen am Ende der „Pellenz-Reise“.

Fragen, wie: Gilt der Plan im Internet nicht in der Ferienzeit? Gilt er überhaupt? Warum sind die Linienbusse so konzipiert, dass noch nicht einmal zwei Rollis in einem Bus Platz haben? Warum wurde so viel Geld in die Anschaffung von Bussen investiert, wenn sie Behinderte derart einschränken?

Herzlich gelacht haben die Beteiligten über die Reaktion, auf „Sonderfahrt“ umzustellen, um schnell weiterzufahren.

Behindert sind übrigens nicht nur alte Menschen! Um Teilhabe, Spaß und Geselligkeit auch Behinderten und Benachteiligten zu ermöglichen. wird der Förderverein nicht nur Rundgänge bzw. -fahrten organisieren für Interessierte. Es gilt, auch aufzuzeigen, wo Verbesserungen erforderlich sind.