NEUWIED/ENGERS. Die Musiker*innen des Ensemble Moxos stammen aus dem Dorf San Ignacio de Moxos im bolivianischen Tiefland, das eine Geschichte jesuitischer Missionierung vorzuweisen hat. Das Dorf entstand als eine der vielen sogenannten reducciones im Regenwaldgebiet.
Die Bevölkerung San Ignacios gehört nach wie vor größtenteils den indigenen Moxeñ@s an. Anfang der 1990er-Jahre beteiligten sich die Moxeñ@s zusammen mit anderen indigenen Gruppen an einem Protestmarsch, der auf die Situation der politisch unterdrückten indigenen Gruppen Boliviens aufmerksam machte.
Noch immer sind die Zukunftsperspektiven jugendlicher Moxeñ@s nicht besonders aussichtsreich; ihr Auskommen finden sie meist nur im Verkauf von folklorisiertem Kunsthandwerk oder schlicht durch Bettelei. Das Ensemble Moxos bricht mit diesen starren Konzepten: Es entstand Mitte der 1990er-Jahre aus einer Initiative, die sich die Bewahrung und Aufwertung des geschichtlichen und kulturellen Erbes der Moxeñ@s zum Ziel gesetzt hat, ohne dass den Mitgliedern das Recht auf eigene Entfaltung abgesprochen werden sollte.
Neben der barocken Musik spielt natürlich auch die Leidenschaftlichkeit der bolivianischen Volksmusik eine wichtige Rolle für die Musikalität des Ensembles. Heute besteht Moxos aus rund 20 Musiker*innenn im Alter von 12 bis 27 Jahren.
Mittwoch, 27.09.2023, 19:30 Uhr, Pfarrkirche St. Martin Engers, Eintritt frei