Titel Logo
Andernach aktuell
Ausgabe 39/2022
Aktuelles MUSS
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Swinging in Summertime

Jocho Stephan ist ein großer Fan des legendären Django Reinhardt.

Chris Hopkins (Piano, Saxofon) begeisterte kürzlich gemeinsam mit Duke Heitges aus New Orleans (Trompete, Gesang), Jean-Philppe Wadle (Kontrabass) und Joscho Stephan (Gitarre) mit „Swinging in Summertime“.

„Sommerclassics 2022“ des Landkreises Mayen-Koblenz in Schloss Burg Namedy

NAMEDY/KREIS MYK. (EB). Die vom Landkreis Mayen-Koblenz 1998 ins Leben gerufenen „Sommerclassics“ sind aus dem kulturellen Leben der Region nicht wegzudenken. Bei den kleinen, aber feinen Festivals handelt es sich um eine erlebbare Veranstaltungsreihe mit Musikern der Weltspitze auf höchstem Niveau, im stimmungsvollen Ambiente faszinierender Konzertstätten.

Nach der pandemiebedingten Zwangspause gab es kürzlich einen äußerst gelungenen „Wiederanfang“ - mit Chris Hopkins.

Konzert ein Heimspiel

Der international renommierte und mehrfach preisgekrönte Jazzmusiker konzertiert seit rund drei Jahrzehnten – ab und an auch mit musikalischen Freunden - im Spiegelsaal bei Prinzessin Heide von Hohenzollern. Daher war das Konzert der Sommerclassics 2022 für den Ausnahmemusiker fast wie ein Heimspiel. „Ich hoffe, Ihr wisst, was Ihr an Prinzessin Heide von Hohenzollern habt“, erklärte der Künstler mit Blick auf die hochkarätigen kulturellen Veranstaltungen, die die Hausherrin seit vielen Jahren gemeinsam mit ihrem Team präsentiert. „Kommt zu den Konzerten. Jetzt in der Krise brauchen wir Menschen etwas fürs Herz.“ Wer die mitreißenden Klänge des Jazz, des Swing, des Bossa Nova und der Gypsy mag, war genau richtig.

Ein musikalisches Erlebnis

Der Abend wurde zu einem Musikerlebnis. Die erwartungsfrohe Stimmung des Publikums war enorm, als Chris Hopkins (Piano, Saxofon) gemeinsam mit Duke Heitges aus New Orleans (Trompete, Gesang), Jean-Philppe Wadle (Kontrabass) und Joscho Stephan (Gitarre) die Musikstücke „Indian Summer“, „Way down under in New Orleans“ , „Beale Street Blues“ und „If I had you“ präsentierte.

Im Laufe des Abends wechselten sich Melodien aus dem New Yorker Jazz Age, aber auch aus New Orleans, der Geburtstagsstadt des Jazz, mit Klängen aus Rio de Janeiro ab. Dabei steigerten sich die Instrumentalisten, mit einer Vielzahl herausragender Improvisationen und auch Duke Heitges gesanglich in einen wahren Höhenflug und entfachten dabei ein buntes musikalisches Feuerwerk.

Mit Joscho Stephan hatte Hopkins einen „Meistergitarristen“ mit im Gepäck, der sich mit seinem explosiven Spiel und einer atemberaubenden Technik und Fingerfertigkeit dem Gypsy-Swing des legendären Django Reinhardt verschrieben hat.

Es schien so, als würde der geniale, aus einer Sinti-Familie stammende französische Komponist, Bandleader und Gitarrist, wieder zum Leben erweckt. Mit „Douce Ambiance“, einer Komposition aus dem Jahre 1943 von Reinhardt – er gilt noch heute als einer der einflussreichsten Gitarristen in der Geschichte des Jazz - versetzte der Virtuose die Zuhörer mit seinem zeitgenössischen Swing und seiner ausgesprochenen Vitalität in Staunen.

Er sei kein Mann großer Worte, erklärte Joscho Stephan, den Gästen. Seine große Inspiration und Leidenschaft seien Django Reinhardt und Stephan Grappelli. Reinhardt habe durch einen Wohnwagenbrand seine Gitarre mit zwei Fingern spielen müssen.

Faszinierend waren auch alle anderen Musikstücke, so auch der virtuose Mix eines „September Meddley“, die Chris Hopkins mit den Jazz All Stars, präsentierten.

Das besondere an dem Abend war nicht nur die hochkarätige Musik und die nachhaltig inspirierende Atmosphäre, in die die Besucher nur allzu gerne eintauchten, sondern die Publikumsnähe der Musiker.

Zu Beginn des Konzertes hatten Prinzessin Heide von Hohenzollern und Pascal Badziong die Besucher begrüßt. Dass die „Sommerclassics“ zu Mayen-Koblenz passen, hatte der Erste Beigeordnete in seiner Ansprache erklärt. Er überbrachte auch die besten Grüße von Landrat Alexander Saftig. „Die Sommerclassics stehen in konsequenter Weise für Qualität und sind gleichzeitig bodenständig geblieben. Vergleichbare Musikerlebnisse findet man sonst lediglich in den Konzerthallen der großen Städte.“