Die Eröffnung des Michelsmarktes der Künste zog im Historischen Rathaus viele Besucherinnen und Besucher an.
Oberbürgermeister Achim Hütten (Mitte) bedankt sich bei Prinzessin Heide von Hohenzollern (1.v.l.) für ihre Laudatio auf Kunst und Kultur in Andernach.
Ein Werk von Christa Neuroth, das im Einstein Hotel Andernach zu sehen ist.
Eröffnung des Michelsmarkts der Künste in der Lobby des Einstein Hotel Andernach mit Fred Schäfer-Schällhammer, sowie Angela Meinhart, Bürgermeister Claus Peitz und Bernhard Ehl
Beeindruckend ist ebenso die Illumination der Kunstobjekte im Garten des Hotels und Gebäudekomplexes am Römerturm.
ANDERNACH. (sil) Der Michelsmarkt in der Bäckerjungenstadt ist schon immer nicht nur eine Ansammlung von den schillernden Angeboten der Schausteller mit den Fahrgeschäften sowie Los- und Imbissbuden gewesen, sondern ein großer Handelsort, wo Verkäufer und Schnäppchenjäger zusammen kommen. Dies gilt für Gebrauchsgegenstände ebenso wie für Kunstwerke. Daher ist der sogenannte Michelsmarkt der Künste schon lange ein Teil des mehrtägigen Spektakels.
Drei Ausstellungsorte
Bei der 49. Auflage des Kunstmarktes gab es nun ein Novum. Erstmals waren die Bilder und Skulpturen an drei verschiedenen Orten ausgestellt, so dass zahlreiche Künstler der Region zum Zuge kommen und viele ihrer Werke zeigen und anbieten können. Ein Novum ist auch gewesen, dass die drei Ausstellungen – etwas zeitlich versetzt – am selben Tag eröffnet wurden.
Diese fanden im Historischen Rathaus sowie im Kulturforum Breite Straße 104 und in der Lobby des Einstein Hotels Andernach statt. Die Ausstellungen eröffnete Oberbürgermeister Achim Hütten, der zugleich auch Schirmherr des 49. Michelsmarkts der Künste ist.
Er stellte die Frage nach der künstlerischen Freiheit und auch, ob diese Grenzen hat: „Bei Antisemitismus hört für mich die künstlerische Freiheit auf“, meinte Hütten in Bezug auf den Skandal um die große Kunstausstellung in Kassel, die documenta fifteen. Dort habe allerdings die Diskussion über Ethik die Diskussion über Ästethik überlagert.
Er monierte auch, wenn auf der anderen Seite Institutionen oder Künstler vorher fragen müssten, was sie herstellen und ausstellen dürften, dann sei es mit der künstlerischen Freiheit bald vorbei.
Rückblickend auf die lange Zeit, in der er als Oberbürgermeister Ausstellungen in Andernach begleiten durfte sagte er, dass die Künstlerinnen und Künstler von Andernach und der Pellenz mit für den Charme der Stadt sorgen würden: „Ohne sie wäre das Leben in Andernach nicht so lebenswert.“
In ihrer Laudatio über Kunst und Kuntur in Andernach erinnerte sich Prinzessin Heide von Hohenzollern an ihre Ankunft in Namedy und die Bedenken, die damals von Münchenern gegenüber den Rheinländern geäußert wurden. Im Gegensatz dazu sei sie im Stadtteil von den Menschen sehr warmherzig aufgenommen worden und habe auf den Festen schnell Leute kennengelernt. Sie lobte, dass es in Andernach – obwohl es ein relativ kleine Stadt sei – einfach alles geben würde wie etwa die lange Geschichte, historische Bauten und die Lebenskultur: „Andernach ist eine so schöne Stadt.“
Den Dank richtete der Schirmherr natürlich nicht nur an die Laudatorin sondern auch an Ehrengäste und Organisatoren, wie etwa an Ausstellungskoordinator Fred Schäfer-Schällhammer, Mitbegründer der Kunstakademie Rheinland und der Künstlergruppe Pellenz, sowie an Bernhard Ehl, der mit Unterstützung der Anne-Ehl-Stiftung dafür sorgte, dass der Gebäudekomplex am Römerpark auch ein Ort der Kunst wurde, ebenso wie an die Mixed Pickles, die mit Jazz das Publikum musikalisch erfreuten.
Die große von der Prinzessin angesprochene Vielfalt in der Stadt repräsentierte sich ebenso beim Michelsmarkt der Künste, bei dem mehr als 100 Werke von mehr als 30 Künstlern zu sehen sind. Die Skulpturen und Bilder sind im Historischen Rathaus noch bis zum 10. Oktober und im Einstein Hotel Andernach bis zum 1. Dezember zu sehen und können natürlich gekauft werden.