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Andernach aktuell
Ausgabe 40/2023
Aktuelles MUSS
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Historischer Verein zu Besuch im Bundesbankbunker

COCHEM. Anfang September hatten Mitglieder und Freunde des Historischen Vereins Andernach in Cochem-Cond die Gelegenheit, in die Geschichte des Kalten Krieges „einzutauchen“ in Form eines ehemaligen Bunkers… ein Schutzbunker für Geld!

15 Milliarden Mark

Von 1964 bis 1988 wurde hier im Bundesbankbunker Cochem 15 Milliarden Mark aufbewahrt, und zwar eine Notstandswährung, die im Falle einer Hyperinflation zum Einsatz kommen sollte, falls der „Ostblock“ die junge BRD durch eine Überschwemmung mit Falschgeld in Bedrängnis gebracht hätte. Zum Glück ist es nie dazu gekommen.

Solange der Bunker in Betrieb war, wurde alle paar Monate der Geldbestand von drei Prüfern der Bundesbank stichprobenartig kontrolliert. Niemand sonst hatte Zutritt.

Zur Tarnung dienten oberirdisch zwei Wohnhäuser als „Fortbildungsstätte für Bundesbankmitarbeiter“. Damit die Anwohner in Cochem-Cond nichts über Bauarbeiten weitererzählten, bot man diesen exklusiv an, im angeblichen Atomschutzbunker unterhalb dieser Stätte im Falle einer atomaren Bedrohung ebenfalls Schutz suchen zu dürfen.

Der Deal funktionierte perfekt, bis 1988 wusste sonst niemand von der Existenz einer Bunkeranlage und über den eigentlichen Zweck nur die Bundesbank und entsprechende Ministerien. 1988 wurde im Tauwetter des kalten Krieges das Notgeld geschreddert und verbrannt, der Bunker stand zunächst leer.

2014 kaufte ein Unternehmer den Komplex, sanierte die Anlage und richtete ein Museum dort ein. Die Mitglieder des Historischen Vereins Andernach genossen nach einem gemeinsamen Mittagessen noch einen sonnigen Nachmittag in Cochem.

Die nächste Exkursion führt Mitglieder und Interessierte am 10. Oktober ins Römer Bergwerk Meurin in Kretz. Zwecks Bildung von Fahrgemeinschaften Treffen am Bollwerk um 13.30 Uhr.

Die Führung startet um 14.00 Uhr, anschließend geht es gegen 16.00 Uhr nach Plaidt ins Cafe Mürtz. Anmeldung bitte bei Claudia Gesell (02632/494491)

An dieser Stelle sei auch schon auf die Sonderführung für Vereinsmitglieder durch die Ausstellung „Flucht und Vertreibung“ im Stadtmuseum am 24. Oktober um 17 Uhr durch Dr. Kai Seebert hingewiesen.