Der Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer

Wieder einmal herrschte reger Andrang im Gemeindesaal der Evangelischen Pfarrkirche. Das Kommunale Kino zeigte einen 25 Jahre alten Film mit erstaunlich aktueller Aussage: Bonhoeffer - die letzte Stufe. Eine Story auf der Grundlage wahrer Begebenheiten, die einen starken Eindruck hinterließ. Mit ausgesucht hatten diesen Film-Beitrag Mitglieder der ACK (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen). Dietrich Bonhoeffer - kongenial von Ulrich Tukur verkörpert - war ein Mann, der öffentlich vor den Nationalsozialisten warnte und zum Symbol für Widerstand und Gottvertrauen wurde - eine Haltung, die er mit seinem Leben bezahlte. Die ihm anvertrauten Menschen einer ungewissen Zukunft hinterlassen - das ließ sich nicht mit seinen christlichen Wertvorstellungen vereinbaren. Wahrheit bedeutete für ihn in diesen ideologisch verzerrten Zeiten etwas anderes als das, was ein unmenschliches System propagierte.

Diese reale geschichtliche Darstellung von Pastor Dietrich Bonhoeffer, der in den letzten Kriegstagen im KZ Flossenbürg von der SS durch den Strang ermordet wurde, ist ein mahnendes Stück Zeitgeschichte. Denn die Zeit zunehmender Repressalien gehört keineswegs der Vergangenheit an.

Am nächsten Filmabend, den 21. Oktober, geht es wieder etwas leichtfüßiger zu. Dann wird ein internationaler Spielfilm gezeigt, in dessen Mittelpunkt eine ältere Frau steht, die es wagt, ihre Wünsche auszuleben - und zwar gegen die Erwartungen ihrer Umgebung. Uraufgeführt wurde der ebenso anrührende wie humorvolle Film bei der 74. Berlinale im letzten Jahr. Das iranische Ehepaar, das Regie führte, konnte wegen Ausreiseverbot nicht an dem Festival teilnehmen. Sie dürfen also gespannt sein!