Das kommunale Kino zeigte einen bewegenden Film

ANDERNACH. Am Andernacher Kinoabend im September hatten etwa 50 Besucher den Weg in den Gemeindesaal der Christuskirche gefunden, um sich einen sehr interessanten Film im Rahmen des "Kommunalen Kinos" der Ehrenamtsinitiative „Ich bin dabei“ anzusehen. In ihrer Eingangsrede machte Kümmerin Sigrid Schug auf diesen besonderen Tag aufmerksam: Der 20. September nämlich ist Weltkindertag, der unter dem Motto "Gemeinsam für Kinderrechte" steht. Insofern war der gezeigte Film passend ausgewählt.

Das Filmdrama "Lion - der lange Weg nach Hause" beruht auf der Geschichte des australischen Schriftstellers mit indischen Wurzeln Saroo Bierley, den es nach einer abenteuerlichen Irrfahrt nach Tasmanien verschlagen hat.

Der Autor wurde 1981 in einem indischen Dorf am Rande einer Eisenbahnlinie geboren, wo er in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs. Als Fünfjähriger schlief er in einem Zug ein und erwachte etwa 14 Stunden später in der ihm fremden Stadt Kalkutta, wo er sich zunächst mit Bettelei über Wasser hielt, bis er in einem Waisenhaus aufgenommen wurde. Weil er weder den Namen des Ortes wusste, aus dem er stammt, noch einen Familiennamen nennen konnte, wurde Saroo zur Adoption freigegeben. Ein tasmanisches Ehepaar (im Film gespielt von Nicole Kidman und David Wenham) zog ihn liebevoll groß und förderte ihn.

Obwohl Saroo sich bei seinen Adoptiveltern gut aufgehoben und umsorgt fühlt, spürt er tief in seinem Inneren, dass ihm etwas Grundsätzliches fehlt. Der Gedanke an seine Herkunft lässt ihm keine Ruhe und immer intensiver macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln. Schließlich kommt ihm die moderne Technik (Google Earth) zu Hilfe.

Ein Vierteljahrhundert dauert es, bis er seine leibliche Mutter und seine kleine Schwester wieder in den Arm nehmen kann. Sein großer Bruder Guddu jedoch, der auf ihn aufpassen sollte, verstarb am selben Tag, an dem er, Saroo, verschwand.

Ganz am Ende dieses zu Herzen gehenden Films sieht man den wirklichen Saroo, wie er seine indische Familie wiederfindet und man erfährt, dass sein Name falsch buchstabiert war. Sein richtiger Geburtsname nämlich bedeutet Löwe - der Kämpfer.

Der Termin für den nächsten Filmabend steht bereits fest: Am Dienstag, den 18. Oktober wird eine Komödie gezeigt mit der Filmlegende Robert de Niro und der nicht weniger bekannten Anne Hathaway. Lassen Sie sich überraschen.