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Andernach aktuell
Ausgabe 45/2023
Aktuelles MUSS
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Wenn Bürger beim Brand zuschauen

Ein vermeintliches Opfer wird gerettet.

Bauer Harms“ erklärt den First Respondern den Unfallhergang und macht sich Sorgen um seine Schulklasse, die in Panik das Gelände fluchtartig verließ.

Drehleiter der Feuerwehr Andernach im Einsatz

Alle Teilnehmer*innen der Übung

Abschlussübung der Missemer Wehr

MIESENHEIM. Immer eine Woche nach der Kirmes, heulen im Stadtteil Miesenheim die Sirenen. Anlässlich der jährlichen Abschlussübung lud die Missemer Feuerwehr alle Bürger am Samstag, 29. Oktober 2023 um 15 Uhr zum Übungsobjekt „Anwesen von A. Masberg“, An der Trassmühle ein, um gemäß dem Motto „wo andere rausrennen, rennen wir rein“ die vielfältigen Aufgaben und Spektrum der Einsatzkräfte hautnah zu zeigen.

Anspruchsvolles Szenario

Eine Schulklasse besuchte im Rahmen einer praktischen Biologiestunde die „Scheune des alten Bauer Harms“, um sich dort die Hühner anzusehen. Während der Besichtigung bemerkte der „Landwirt Harms“, dass Rauch aus seiner Scheune drang und Heuballen in Flammen standen. In der Halle befanden sich noch zwei Personen. Die Schulklasse geriet in Panik und floh vor dem Rauch und den Flammen.

Per Handy wurde ein Notruf über die Notrufnummer 112 abgesetzt. Die Leitstelle alarmierte daraufhin mittels Funkmeldeempfänger die Miesenheimer Feuerwehr.

Der einige Minuten später eintreffende Gruppenführer Markus Stendtke der Miesenheimer Feuerwehr erkannte nach der ersten Erkundung, dass die vorhandenen Kräfte nicht ausreichen und ließ Sirenenalarm auslösen. Zur Menschrettung wurde unverzüglich der Atemschutztrupp eingesetzt. Der eintreffende Zugführer Frank Müller forderte zur Unterstützung direkt die Drehleiter aus der Kernstadt, das HLF von Plaidt, das TLF aus Saffig, die First Responder und den DRK Ortsverein Andernach an.

Die spannende Übung mit einem komplexen Zusammenspiel der einzelnen Rettungsorganisationen wurde durch die Brandmeister (BM) A. Masberg und T. Steinberger ausgearbeitet. Um die Situation realistisch darzustellen, wurde die Scheune vernebelt. Die eingesetzten Atemschutzgeräteträger (AGT) führten einen Löschangriff ins Innere und retteten zügig die eingeschlossenen 2 Personen.

Die zahlreichen Anwesenden und teilnehmenden Einheiten waren sehr zufrieden über die gute Zusammenarbeit und freuten sich über die gelungene Übung, die allen Beteiligten und Zuschauern Spaß gemacht hat. Die Wehrleitung unterstrich die Professionalität des Ablaufs bei der abschließenden Manöverkritik im Gerätehaus.

Es ließen sich einige Gäste nicht nehmen, zur anschließenden traditionellen Löschnacht 112, Bier zum Löschen des „eigenen“ Brands zu spendieren. Für BM Thomas Steinberger war es seine letzte Feuerwehrübung, der nach Übernahme in die „Altersriege“ aus dem Kreis der „Aktiven“ Ende November ausscheiden wird.

Mit „Standing Ovation“ wurde er von seinen Feuerwehrkamerad*innen verabschiedet. Die vielen Erinnerungen an jahrzehntelangen Feuerwehrdienst unter dem verpflichtenden Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ werden ihm bleiben.