Fair in die Weihnachtszeit
Auch im Andernacher Weltladen finden sich viele fair gehandelte Süßigkeiten (vlnr: Jutta Reinhard-Melzer, Mona Maar, Hans-Georg Hansen, Sabine Hoffmann).
ANDERNACH. Andernach macht sich stark für faire Schokolade. Gerade zur Weihnachtszeit ist Schokolade in aller Munde. Doch der Genuss hat eine bittere Note, denn der Kakao-Anbau ist oft von schlechten Arbeitsbedingungen, Armut und Kinderarbeit geprägt. Um diese Missstände aufzuzeigen und die Vorweihnachtszeit zur „Fair-Weihnachtszeit“ zu machen, beteiligt sich die Andernacher Fairtrade-Steuerungsgruppe bei der Kampagne „Sweet Revolution“ von Fairtrade Deutschland.
Bislang beträgt der Marktanteil von Fairtrade-Kakao auf dem deutschen Markt 16 Prozent. Mehr Menschen vom fairen Handel zu überzeugen ist das Ziel der Kampagne „Sweet Revolution“. Gerade in der aktuellen Krise ist der faire Handel mehr denn je gefragt. Die Menschen in den Anbauländern sind hart von steigenden Kosten und Lebensmittelpreisen getroffen.
Fairtrade setzt sich für verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Kakaoanbau ein. Bei Fairtrade schließen sich die Bäuerinnen und Bauern in Organisationen zusammen, verbessern so ihre Verhandlungsposition und den Zugang zu Märkten, Krediten und Information. Festgelegte Mindestpreise und eine zusätzliche Prämie geben Stabilität und Planungssicherheit.
Seit 2014 ist Andernach als Fairtrade-Town ausgezeichnet und setzt sich auf lokaler Ebene für faire globale Handelsbedingungen ein. Dazu gehört auch die Verwendung von fair gehandelten Produkten im Rat und Verwaltung der Stadt Andernach, wozu es einen entsprechenden Stadtratsbeschluss gibt.
Und gerade zur Weihnachtszeit, wo besonders viel Schokolade gekauft und verschenkt wird, sollte man bei Einkauf auch an die Lebens- und Produktionsbedingungen der Hersteller in den Ländern des globalen Südens denken. Dazu kann man Nikolause aus fair angebauten Kakao in vielen Lebensmitteldiscountern aber auch im Andernacher Weltladen in der Bahnhofstraße finden.
„Fair gehandelte Schokolade muss nicht teurer sein als konventionelle. Deshalb sollte man beim Kauf von Weihnachtsartikel aus Schokolade gerade in der Weihnachtszeit auch daran denken, unter welchen Bedingungen diese Artikel hergestellt werden“, so Hans-Georg Hansen als Vorsitzender der Fairtrade-Steuerungsgruppe.