Die Schülerinnen und Schüler bei der Arbeit in der Gedenkstätte Hadamar
Sind manche Menschen mehr wert als andere? Dies fragten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums Andernach (BvSG), als sie Ende Oktober die Euthanasie-Gedenkstätte in Hadamar besuchten. Hier wurden im 2. Weltkrieg Menschen mit Behinderung, auch aus der Andernacher Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt, brutal und zu Unrecht getötet, da sie in der NS-Ideologie als „wertlos“ angesehen wurden.
Mit einer Museumsmitarbeiterin erlebten die Jugendlichen eine interaktive Führung, die sie durch das Gebäude, aber auch durch die Geschichte der NS-Zeit führte. Anhand von Biografien der Opfer sowie der Täter und des Besuchs in der ehemaligen Gaskammer wurde ihnen die Grausamkeit dieser Zeit deutlich.
Besonders eindrücklich war die zeitliche Einordnung von Zitaten auf einem langen Zeitstrahl von 1870 bis 2025. Dabei zeigte sich, dass die menschenverachtenden Sprachmuster bis heute von extremen Parteien wiederholt werden.
Der Tag war sehr berührend und eine wichtige Erfahrung, und die Schülerinnen und Schüler waren sich einig: Was hinter diesen Mauern geschah, darf nie vergessen werden und so etwas darf nie wieder passieren. Wir tragen keine Schuld am Geschehenen, aber wir alle sind verantwortlich für die Zukunft.