Andernach. Am 11. November, zwei Tage nach dem 09. November, einem Tag der deutschen Geschichte, der mit bedeutenden Ereignissen wie der Ausrufung der Deutschen Republik 1918 und der Maueröffnung 1989 verbunden ist, besuchten die Mainzer Landtagsabgeordneten Anette Moesta (CDU), Clemens Hoch (SPD) und Joachim Paul (AfD) die St. Thomas Realschule in Andernach. Im Rahmen des Programms zur Demokratiebildung setzten sich die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen mit verschiedenen historischen und aktuellen Themen auseinander, die an diesem symbolträchtigen Datum stattgefunden haben.
Die Schüler hatten sich im Vorfeld intensiv in den Fächern Sozialkunde und Geschichte mit den historischen Ereignissen des 09. November beschäftigt. Dabei ging es nicht nur um die Ereignisse selbst, sondern auch um deren Relevanz für die Gegenwart. Die Schülerinnen und Schüler hatten Fragen vorbereitet, die eine Brücke zwischen der Geschichte und aktuellen politischen Themen schlagen sollten. So wurde unter anderem die Ausrufung der Deutschen Republik 1918 thematisiert und mit der heutigen Koalitionsbildung verglichen.
Auch die Gegenrevolution von 1848 sowie der Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 fanden Eingang in die Diskussion. Die Fragen der Schüler bezogen sich darüber hinaus auf die Reichspogromnacht von 1938 und zogen Parallelen zu aktuellen Konflikten, wie dem Gaza-Konflikt. Auch die multikulturelle Gesellschaft, die Maueröffnung von 1989 und der Klimawandel wurden thematisiert.
Die Politiker gaben auf die Fragen der Jugendlichen vielfältige und teils kontroverse Antworten.
Während Anette Moesta (CDU) die Bedeutung von Stabilität und Kompromissbereitschaft in der heutigen Politik betonte, ging Clemens Hoch (SPD) auf die Notwendigkeit von sozialer Gerechtigkeit und Zusammenhalt in einer pluralistischen Gesellschaft ein. Joachim Paul (AfD) wiederum äußerte sich kritisch zu den Auswirkungen der Multikulturalität und stellte die Frage nach der Identität der deutschen Gesellschaft in den Vordergrund.
Die Diskussion war geprägt von offenen, aber auch kontroversen Gesprächen. Besonders beeindruckend war das hohe Engagement der Schülerinnen und Schüler, die sich aktiv in die politische Debatte einbrachten und verschiedene Perspektiven reflektierten. Viele gaben am Ende der Veranstaltung an, dass sie ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen politischen Ansichten gewonnen hätten und nun die Ziele der Parteien besser einschätzen könnten.