Über die Anbaubedingungen von Kakao und den fairen Handel berichtete Tenin Soro (Mitte) in einer Veranstaltung der Fairtrade-Steuerungsgruppe Andernach.
ANDERNACH. Andernach macht sich stark für faire Schokolade. Gerade zur Weihnachtszeit ist Schokolade in aller Munde. Doch der Genuss hat eine bittere Note, denn der Kakao-Anbau ist oft von schlechten Arbeitsbedingungen, Armut und Kinderarbeit geprägt.
Um diese Missstände aufzuzeigen und die Vorweihnachtszeit zur „Fairweihnachtszeit“ zu machen, beteiligt sich die Andernacher Fairtrade-Steuerungsgruppe bei der Kampagne „Sweet Revolution“ von Fairtrade Deutschland.
Seit 2014 ist Andernach ausgezeichnete Fairtrade-Town und setzt sich auf lokaler Ebene für faire globale Handelsbedingungen ein. Neben einem Weihnachtsmarkt-Stand der Fairtrade-Steuerungsgruppe zusammen mit dem FairRegio-Laden, einer Nikolausaktion der Fairtrade-AG des KSG fand auch ein informativer Abend mit der aus der Elfenbeinküste stammenden Fairtrade-Referentin Tenivoungognon Soro im Geysir-Zentrum statt.
Da 40 % des weltweit geernteten Kakao aus der Elfenbeinküste stammen konnte die Referentin aus erster Hand eindrucksvoll über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in diesem Land berichten.
Bislang beträgt der Marktanteil von Fairtrade-Kakao auf dem deutschen Markt 16 Prozent. Mehr Menschen vom fairen Handel zu überzeugen ist das Ziel der Kampagne „Sweet Revolution“. Gerade in der aktuellen Krise ist der faire Handel mehr denn je gefragt. Die Menschen in den Anbauländern sind hart von steigenden Kosten und Lebensmittelpreisen getroffen.
Verhandlungsposition wird gestärkt
Fairtrade setzt sich für verbesserte Arbeits- und Lebensbedingungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Kakaoanbau ein. Bei Fairtrade schließen sich die Bäuerinnen und Bauern in Organisationen zusammen, verbessern so ihre Verhandlungsposition und den Zugang zu Märkten, Krediten und Information. Festgelegte Mindestpreise und eine zusätzliche Prämie geben Stabilität und Planungssicherheit.
„Fair gehandelte Schokolade muss nicht teurer sein als konventionelle. Deshalb sollte man beim Kauf von Weihnachtsartikel aus Schokolade gerade in der Weihnachtszeit auch daran denken, unter welchen Bedingungen diese Artikel hergestellt werden“, so Hans-Georg Hansen als Vorsitzender der Fairtrade-Steuerungsgruppe.