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Andernach aktuell
Ausgabe 5/2024
Aktuelles MUSS
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Viel Frauenpower bei der Husarenfamilie

Majorettes lassen ihre Batons durch die Luft wirbeln

Die Dalmatiner sind los und sausen über die Bühne

Zu den Songs „Footloose“ und „Umbrella“ zeigen Stefanie Lang und Julian Frank fetzigen Roch’n’Roll

Beim Auftritt der Schlawiner ist bei der Prunksitzung am Samstagabend Anne Röder (2.v.l.) kurzfristig als Sängerin eingesprungen und hielt den kompletten Auftritt wacker durch

Das viktorianische Zeitalter mit seinen Maschinen ist das Vorbild für die Steampunk-Performance des Mittelballetts

Mit so einem energischen Engel (Sitzungspräsidentin Kimberly Friedland) kommt der Teufel (Claudia Müller) nicht gut klar

Zum Motto Medusa wanden sich die Mädels des Showballetts schlangenartig und beeindruckten das närrische Publikum nicht nur mit Hebungen sondern auch mit den fantastischen Kostümen

Neue Sitzungspräsidentin Kimberly Friedland mit bravourösem Einstand – Tänzerisches Glanzlicht: Funkelnde Medusen winden sich im Dschungel – Kirmes-Besuch aus Tiefenort

ANDERNACH. (sil) Mit viel frischem Wind sind die Rot-Weißen Husaren in die neue Session gestartet und auch mit viel Frauenpower. Das Ergebnis lässt sich sehen: Die beiden Prunksitzungen in der Mittelrheinhalle kamen bei den Jecken hervorragend an. Einen großen Anteil daran hatte Kimberly Friedland. Sie leitet die Fidelitas der Südernacher und ebenso die Sitzung als neue Sitzungspräsidentin in der Folge nach Michael Steil. Locker und treffend kündigte sie die Husaren-Auftritte an, so als ob sie zuvor nie etwas anderes gemacht hatte: ein klasse Einstand. Außerdem stritt sie als Engel ordentlich um die guten Seelen mit Claudia Müller, die sich als Teufel mit dem Spieß wehrte.

Einen hervorragenden Start in der Bütt bot zudem Vanessa Völkel, die humorvoll in gereimter Rede schilderte, wie sie als “Funny Wunny“, als „Mollige“ in verschiedensten Disziplinen bei der Bewerbung zu den Olympischen Spielen in Paris gescheitert war.

Zugabe-Rufe forderten die Jecken auch beim Auftritt der Wehrer „Breiköpp“ mit Kurt Gerhartz und seinen Töchtern Pia und Vera, die ihren Vater wortreich ordentlich in die Mangel nahmen.

Großer Jubel für die Schlawiner

Frauen-Power half ebenso, dass ein musikalischer Stimmungsgarant der zweiten Halbzeit funktionierte. Während am Freitagabend noch Sabrina mit den Schlawinern gesungen hatte, war „Sabbel“ am Samstagabend erkrankt. Anne Röder sprang als Sängerin kurzfristig ein und hielt den kompletten Auftritt wacker durch.

Die Schlawiner hatten übrigens den Einzug der Tollitäten musikalisch begleitet, so dass sowohl Prinz Stephan II. und Festausschussvizepräsident Werner Peuses voll des Lobes für die Band waren. Für das „Beben“ der Bühne hatte besonders Schlagzeuger Sven Kaltenborn gesorgt.

Der Musikzug unter der Leitung von Sven Voss spielte selbstverständlich den „Treuen Husar“ und das Husarenlied zum Einzug der uniformierten Husaren und noch einmal kurz vor Schluss: Die Musikerinnen und Musiker sorgten für mächtig Stimmung mit einem Malle-Medley und intonierten ebenso das diesjährige Prinzenlied für den Hofstaat.

Auch das monatelange Training von schwierigen Schrittkombinationen zahlte sich aus. Die Tänzerinnen und Tänzer der Husaren sind in Bestform gewesen:

Batons fliegen

Die Majorettes ließen ihre Batons sausen und verstanden es geschickt, ihre Stäbe um sich zu rotieren, zu werfen und wieder aufzufangen. Die Kinder sausten mit weißen Anzügen mit schwarzen Punkten als drollige Dalmatiner über die Bühne.

Zu den Songs „Footloose“ und „Umbrella“ zeigten Stefanie Lang und Julian Frank fetzigen Roch’n’Roll. Solomariechen Kim Riedel wirbelte zu Hits der 80er-Jahre über die Bühne und bog dabei sogar mehrmals aus dem Stand ein Bein bis an den Kopf.

Mit neuen Uniformen mit flotten roten Käppis kamen die zwölf Mitglieder des Gardeballetts auf die Bühne und boten eine rasante Schau zu einem Kölsch-Medley.

Steampunk im Nebel

Nach der Pause verteilte sich Nebel auf dem Podium: Das viktorianische Zeitalter mit seinen Maschinen ist das Vorbild für die Steampunk-Performance des Mittelballetts gewesen. Deren Akteurinnen in Kostümen mit leuchtenden blauen Flügeln formierten sich immer wieder zu pyramidenartigen Gebilden und flogen durch die weißen Wolken.

Ganz anderes die Männer, die in Monturen mit Fellumhängen, braunen engen Armschützern und teilweise sogar mit Irokesenschnitt mit Kraft und Stärke ihren Auftritt als Wikinger feierten.

Medusen-Mädels funkeln

Einer der Höhepunkte im diesjährigen Andernacher Sitzungskarneval ist der umjubelte Auftritt des Showballetts gewesen. Zum Motto Medusa wanden sich die Mädels schlangenartig und beeindruckten das närrische Publikum nicht nur mit Hebungen sondern auch mit ihren fantastischen Kostümen: Aus den goldene Kronen auf ihren braunen Locken-Perücken ringelten sich jeweils zahlreiche Nattern, deren Augen rot im abgedunkelten Saal leuchteten. Dazu trugen sie grün-goldene Oberteile sowie ebenso gestaltete kurze Pants, um die durchscheinende, in allen Farben glitzernde Röcke gewickelt gewesen sind. Alles an ihnen funkelte.

Dazu passte natürlich perfekt das diesjährige Bühnenbild „Husaren-Dschungel“, mit unzähligen grünen Blättern und Lianen, in denen die Elferäte im Forscher- und Tropen-Outfit thronten.

Zusätzlichen Besuch gab es nicht nur von Repräsentanten des belgischen Karnevals, sondern auch aus Tiefenort in Thüringen. Mädels und Jungs der Kirmesgesellschaft präsentierten in einem kurzen Exkurs auf der Husarenbühne, wie dort Kirmeswalzer getanzt und Kirmes gefeiert wird.

Mit dem großen Verdienstorden des Reiterkorps sind die langjährige Trainerin und Sahnehäubchen Gudrun Kapp sowie der langjährige Adjutant und Pressewart Ralph Marbach geehrt worden.