Andernach. Somalia leidet seit Jahrzehnten unter anhaltenden Konflikten, politischer Instabilität und humanitären Krisen. Insbesondere Frauen sind zudem oft von Diskriminierung und Gewalt betroffen. Traditionelle Geschlechterrollen und patriarchalische Strukturen schränken ihre Rechte und Möglichkeiten erheblich ein. Viele Frauen sind Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt. Häufig haben sie keinen Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung, was ihre Perspektiven auf ein selbstbestimmtes Leben stark einschränkt. In der Hoffnung, Schutz vor Gewalt und eine bessere Lebensqualität zu finden, bleibt vielen Frauen nur die Flucht in ein anderes Land.
Kürzlich fand im Haus der Familie in Andernach der „Erste Afrikanische Nachmittag“ statt, der auf große Resonanz stieß. Lisa Scharrenbach, Leiterin Haus der Familie, und Mahnaz Lübke vom Integrationsnetzwerk hießen die anwesenden Frauen und Kinder aus Somalia willkommen. Diese Veranstaltung bot nicht nur eine Plattform für kulturellen Austausch, sondern auch Gelegenheit, die Herausforderungen und Hoffnungen von geflüchteten Frauen zu beleuchten. Mit Hilfe einer Dolmetscherin überwanden die Teilnehmerinnen auch sprachliche Barrieren.
In ihren Ansprachen dankten Scharrenbach und Lübke den anwesenden Frauen für ihr Kommen und erläuterten die vielfältigen Unterstützungsangebote des Hauses für geflüchtete Familien. Das Integrationsnetzwerk in Andernach hilft diesen Frauen, indem es wöchentliche Migrationsberatung anbietet, ihnen Mut macht und Perspektiven eröffnet.
Aufgenommen hat das Integrationsnetzwerk seine Arbeit im November 2024, nachdem es bereits ab 2015 große Integrationsunterstützung geleistet hat. „Gemeinsam mit unseren Helferinnen und Helfern, konnten wir schon in den wenigen Wochen nach unserer (erneuten) Gründung viele Erfolge in rund 100 Fällen verbuchen“, so Mahnaz Lübke.
Das Netzwerk ist dabei in engem Austausch mit dem Haus der Familie, dem Sozialamt und der Perspektive gGmbH. Die Helferinnen und Helfer setzt sich zusammen aus ehrenamtlichen deutschen sowie ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Zumeist handelt es sich dabei um ehemalige Klientinnen und Klienten des Netzwerks, denen auf der Suche nach Unterstützung selbst geholfen wurde.
Schwerpunkte liegen in der Beratung und Hilfestellung sowie insbesondere Bemühungen in Bezug auf die Integration von geflüchteten Menschen. Im ständigen Kontakt und Austausch mit den Migrantinnen und Migranten werden diese in das Stadtgeschehen eingebunden und eine Vertrauensbasis geschaffen.
Am 25. März 2025 wird um 13 Uhr der nächste ‚Afrikanische Nachmittag‘ im Haus der Familie stattfinden. Dieser soll ein weiteres Zeichen der Solidarität und des Austauschs sein, um Menschen aus verschiedenen Kulturen eine Stimme zu geben und ihre Integration zu fördern.
Das Team des Integrationsnetzwerks steht jeden Mittwoch von 11 bis 14 Uhr im Haus der Familie, Gartenstraße 4, für Anliegen und Fragen zur Verfügung.