Der Vorstand der Andernacher Prinzengarde ist jung und motiviert
Cowboys und Cowgirls vom Kinderballett schwingen die Colts
Vorsicht: Die Gelassenheit von Till (Janos Käfer) ist nur gespielt: Seine Wortpfeile sind scharf.
Liam Stromberg ist FC-Fan
Die Jecken feiern die Garde sowohl an als auch auf den Tischen
Der Elferrat der Garde verbreitet gute Laune
Kraftvolle Hebungen: Die Akteure des Gardeballetts bauen ein Haus.
Zum Jubiläum 5x11 reist der Stabsmusikzug nach Köln
Die Kerle vom Männerballett drehen am Propeller
Die Affen vom Gemischten Schauballett erklimmen die Bäume
Im Urwald sammeln sich die Affen zu Pulks.
Die Burning Beatz rufen zum Dia de los muertos nach Mexiko
Young Power zaubert die Traumwelt
ANDERNACH. (sil) Viele Vereine haben durch die Pandemie gelitten und teilweise viele Mitglieder verloren. Dem Andernacher Reiterkorps scheint die Zwangspause jedoch nichts ausgemacht zu haben: Die Prinzengarde präsentierte in der Andernacher Mittelrheinhalle einen bunten Strauß von amüsanten Büttenreden, mitnehmenden Musikeinlagen und vor allem spektakulären Tänzen mit einer Vielzahl von jungen motivierten Aktiven, ein Garant und Motor für die kommenden Jahre. Denn mit ihnen kommen meist weitere Jüngere hinzu, die sich von den tollen Leistungen ihrer Freundinnen und Freunde gerne anstecken lassen.
Ein dynamischer frischer Wind bläst ebenso im Vorstand: Denn die Garde kann mit einem jungen Dreigestirn mit Kommandeur Sven Steil, sowie Regimentstochter Maria Schmitz und Adjutant Stephan Spira aufwarten.
Actionreicher Einstieg
Aktionsreich ging es schon zu Beginn los. Zwar ertönte die Titelmelodie „Spiel mir das Lied vom Tod“ doch von Traurigkeit war bei dem Auftritt keine Spur, da die Mädels und Jungs des Kinderballetts (Leiterinnen: Bianca Dumoulin-Mogwitz, Nadine Becker und Steffi Spriegel) ihre Colts und Hüte als Cowgirls und -boys schwangen.
Das Nachwuchstanzpaar Emilia Stromberg und Lukas Scharrenbach gaben einen perfekten zackigen Einstand und die mit silbernen Shirts, pinken Jacken und bunten Röcken in Elfen verwandelte Mädels des Nachwuchsballet „Young-Power“ (Trainerinnen Ela Stromberg und Michelle Kussmann) bauten tänzerisch ein schönes Traumhaus.
Die Performance des Gardeballetts (Guiliana Rella und Alex Korb) ist von einem beeindruckenden Wechsel von kraftvollen Hebungen und schnellen Schrittfolgen geprägt gewesen.
Mit dem Blick auf die SG und die zurück liegenden Fußball-Ereignisse kamen die Männer vom Männerballett (Trainerin: Christina Scharnbach) als Kicker in den Saal, natürlich – gemäß den Farben der Garde in blau-weiß-roten Outfits.
Mit viel Kreativität inszenierte Choreographien
Durch lautes Kreischen und drolligen Sprüngen machten die Akteure der Gemischen Schautanzgruppe (Trainerinnen Ela Stromberg und Michelle Kussmann) auf sich aufmerksam. In Anlehnung an das Musical Tarzan waren diese zu wilden Affen mutiert, die sich zu Pulks sammelten oder tänzerisch so in die Luft schwangen, als würden sie an Bäumen hochklettern.
Den „Dia de los muertos“ („Tag der Toten“), einen der wichtigsten Feiertage in Mexiko, begangen schließlich die „Burning Beatz“ (Trainerinnen Fabienne Gotzheim und Mona Kossmann), die wirkungsvoll in langen schwarzen, vorne ausgeschnittenen Röcken, sowie mit roten LEDs ausgestatteten Oberteilen und schaurig geschminkten Gesichtern auf der abgedunkelten Bühne tanzten.
Sowohl die mit viel Kreativität inszenierten Choreographien als auch die detaillierten Kostüme der Tanz-Crews belohnten die Jecken im Saal selbstverständlich mit viel Bravo- und Zugabe-Rufen und Applaus.
Spitz und treffend in alle Richtungen
Bestens unterhalten konnte ebenso die Riege der Vortragenden, die mit Janos Käfer als „Till“ den Anfang nahm. Dieser räkelte sich zwar auf einem Sessel, doch trügte dieser lockere Eindruck, denn er verschoss seine gereimten Wortpfeile spitz, treffend und ohne einmal auf ein Blatt zu schauen, in die verschiedensten Richtungen wie etwa die Andernacher OB-Wahl, das englische Königshaus, die Entgleisungen der Klimaaktivisten, überhöhte Abgeordneten-Diäten oder die WM in Katar.
Liam Stromberg schlug sich wacker als FC Fan und Udo Dames klagte seine Nöte als Pizzabäcker. Ebenso konnte „Mini“ Rainer Eichelbacher seine Fans mühelos erheitern und Utschebebbes Jürgen Zerwas zeigte humorvoll die Gefahren auf, wenn Sprösslinge zu ehelichen Enthüllungen animiert werden.
Zum Jubiläum nach Köln
Sein Jubiläum 5x11 Jahre beging der Stabsmusikzug unter Leitung von Tambourmajor Lars Roedig mit einer musikalischen Reise nach Köln. Ein guter Einfall: Um den Fans zu zeigen, von wann die kölschen Hits stammten, wurden Tafeln mit den Jahreszahlen hoch gehalten. Kaum zu glauben, dass die Reihe bis ins Jahr 1929 zurück reichte und die Lieder immer noch so packend sind, nicht zuletzt Dank der mitreißenden Performance durch die Musikerinnen und Musiker, von denen viele auch im Vorstand der Garde aktiv sind.
„Das war Spitze“, kommentierte Sitzungspräsident Paul Schmitz mit seiner gut vernehmbaren lauten Stimme, der seine Begeisterung für das fantastische Programm der Prinzengarde jederzeit mühelos auf die Jecken im Saal übertragen konnte.
Keine Probleme, die Jecken zum Tanzen zu bewegen – sei es an oder auf den Tischen – hatten auch die „Spruddler“ Gerd und Fred Thelen und die „Möcke“ kurz vor dem Finale der Prunksitzungen.