Wie ein Phönix aus der Asche gestiegen: Närrische Gefährte stehen parat für den Rosenmontagszug

ANDERNACH. (sil) Nach den Schocknachrichten und dem Aus für viele Prunkwagen in der vergangenen Session durch die neuen Richtlinien, konnte Jürgen Senft, Präsident des Festausschusses Andernacher Karneval, seiner Tollität nun nur gute Nachrichten übermitteln: Von 16 neuen Wagen werden 13 Prunkwagen sowie ein externes Gefährt am kommenden Rosenmontagszug teilnehmen.

Einen Teil dieser Wagen inspizierten Prinz Stephan II., „Em Hein säine Fetz, mit Mussik im Bood & Faasennacht im Hätz“ (Stephan Spira) sowie Prinzessin Mona, „Et Kossmanns Möhn mit Kölsche Tön“ (Mona Spira) sowie ihr Hofstaat beim traditionellen Prinzenempfang beim Richtfest der Wagenbauer in der Festausschusshalle in der Füllscheuer.

Kein Wunder also, dass die Stimmung in der Halle bei Wagenbauern und hohen Gästen ausgezeichnet war. „Es ist absoluter Wahnsinn, was Ihr vollbracht habt“, lobte Kanzlerin und Obermöhn Eva Zinken. Es würde deutlich sichtbar, dass der Bau bei den Aktiven in der Halle eine Herzensangelegenheit sei und mit Herzblut betrieben würde.

„Wie ein Phönix aus der Asche seid ihr wieder aufgestiegen“, sagte Prinz Stephan II. anerkennend. „Wir hätten sonst mit Kettcar und Bobby Cars fahren müssen.“ Der Prinz kündigte auch an, beim Prinzenessen eine Sammlung für die Wagenbauer auszurichten, damit sie Defektes ersetzen oder Fehlendes kaufen könnten.

Dann zeichneten die Vertreter von Festausschuss und die Tollitäten zahlreiche Wagenbauer mit den jeweiligen Sessionsorden aus. Einen Ehrenorden erhielt auch die junge Wagenbauerin Marie von Pagin Lotta Zinken.

Festausschuss Spange und zwei Festausschuss Kreuze verliehen

Besonders konnten sich Renate Mühlhäuser von der Gruppe Homies freuen, die mit der Festausschuss Spange geehrt wurde und ganz fassungslos und glücklich darüber war, sowie Jan Metzinger und Arno Mühlhäuser von der Gruppe Echte Fründe, die beide jeweils das Festausschuss Kreuz erhielten.

Die ungewöhnliche Reihe der Auszeichnungen erklärte Jürgen Senft mit dem besonderen Einsatz, der in dieser Session notwendig war. „Es gab sehr viel Arbeit und so viel zu tun.“

Große Investitionen und viel Arbeit für die Wagenbauer

Nachdem die alten Wagen nicht mehr fahren durften, hatten Festausschuss und Wagenbauer rund 6.500 Euro für jeweils eine der 16 neuen Lafetten ausgegeben. Dies sind die Anhänger-Gestelle auf die dann jeweils der Aufbau aus Holz aufgesetzt werden muss, der dann die weiteren Karnevals-Aufbauten des Wagens trägt.

Dafür haben die Wagenbauer dann nocheinmal rund 1000 Euro pro Gruppe investiert, wobei die gebraucht gekauften Anhänger zuvor noch teilweise entrostet und mit Korrosionsschutz und Farbe versehen werden mussten, wie Jürgen Asbach von der Gruppe De Dötzje im Interview erläuterte.

Die Andernacher Jecke können sich nun auf einen Rosenmontagszug mit 14 Prunkwagen und mehr als 80 Zugnummern freuen. Unter anderem werden die Wagenbauer auch Motive zeigen, die im vergangenen Jahr nicht an den Start gehen konnten.