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Andernach aktuell
Ausgabe 9/2023
Aktuelles MUSS
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Portrait ohne Retusche: Das kommunale Kino zeigte einen Film über das Leben von Édith Piaf

ANDERNACH. Trotz Karneval war der Gemeindesaal der Christuskirche am vergangenen Dienstagabend mit annähernd 70 Besuchern gut gefüllt. Das kommunale Kino Andernach der Ehrenamtsinitiative „Ich bin dabei“ zeigte den Eröffnungsfilm der Berlinale des Jahres 2007 "La vie en Rose", der mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde.

Das Drama der Édith Piaf beginnt im Jahr 1959 mit einem Zusammenbruch auf offener Bühne in New York und schildert in episodischen Rückblenden das Leben der nur 1,47 Meter kleinen Sängerin mit der großen Stimme. Der Film beinhaltet 30 Chansons mit ihrer teils digitalisierten Originalstimme, darunter auch eines ihrer bekanntesten Lieder "Non, je ne regrette rien" (Nein, ich bereue nichts).

Insbesondere die dunklen Seiten des Lebens von Édith Gassion werden beleuchtet. Sie stammte aus ärmlichen Verhältnissen: geboren in einem Pariser Arbeiterviertel wuchs sie bei ihrer Großmutter auf, die ein Bordell führte. Die kleine Édith, deren außergewöhnliche Stimme schon im Kindesalter auffiel, wurde im Jahr 1935 von einem Theaterbesitzer entdeckt, der ihr den Künstlernamen Piaf (Spatz) gab und sie förderte. Fortan stieg sie zu einer international bekannten Sängerin auf. Beruflich äußerst erfolgreich, musste sie jedoch privat viele Tiefschläge einstecken. Psychisch und körperlich zerstört starb sie 1963 mit nicht einmal 48 Jahren. Der Schauspielerin Marion Cotillard gelingt es in diesem Film, sowohl die junge Édith als auch die von vielen Schicksalsschlägen gezeichnete ältere Sängerin eindringlich darzustellen. Für ihre brillante Leistung wurde sie mit einem Oscar ausgezeichnet.

Am 21. März findet der nächste Filmabend des kommunalen Kinos statt. Die Auswahl des Films orientiert sich diesmal an dem Weltfrauentag am 8. März. Gezeigt wird ein Spielfilm mit realem Hintergrund: Im Jahr 1968 schrieben Londoner Näherinnen Geschichte, indem sie den ersten Frauenstreik organisierten. Man darf gespannt sein.