Bendorf. Wer im Juni oder Juli spazieren geht, joggt oder Rad fährt hat vielleicht schon einmal erlebt, wie sich plötzlich aus dem Nichts und völlig unbemerkt ein Greifvogel von hinten nähert und den Kopf beziehungsweise den Scheitel als höchsten Punkt attackiert. Auch in den Bendorf kam es jüngst zu vereinzelten Angriffen auf Spaziergänger.
Vor allem in den Monaten Mai bis August kann es zu Attacken von Greifvögeln kommen. Während dieser Zeit wird der Greifvogelnachwuchs langsam flügge und verlässt erstmals das heimische Nest. Die Vogeleltern empfinden am Boden vorbeilaufende Menschen als vermeintliche Bedrohung für den Nachwuchs.
Die Umgebung in unmittelbarer Nähe des Nestbereichs wird geschützt und vor allem Bussarde versuchen die mögliche Gefahr zu vertreiben, noch bevor sie dem Nest oder der Brut zu nahekommen. Dieses Verhalten ist arttypisch und völlig normal.
Um zu verhindern, dass es zu Attacken kommt, sollten Menschen die kritischen Bereiche in der Brutzeit meiden. Es kann beispielsweise eine andere Jogging-Strecke gewählt werden, um den Bussarden aus dem Weg zu gehen und sie ungestört brüten zu lassen. Natürlich weiß nicht jeder und jede, wo die Bussarde brüten und es ist möglich, unbewusst in den Brutbereich zu gelangen.
„Wer einem Greifvogel zu nahe kommt, sollte einen Regenschirm oder einen Stock zur Hand haben und diesen über den Kopf halten, da die Tiere immer den höchsten Punkt anfliegen“, rät der NABU. Auf keinen Fall sollte man stehen bleiben oder nach dem Tier schlagen. Das Wichtigste ist, dass der Mensch sich von dem Baum, in dem sich das Greifvogelnest befindet, langsam entfernt. Sobald man den unmittelbaren Nestbereich verlassen hat, werden keine Attacken mehr geflogen.