Weihnachtsgrußwort von Bürgermeister Christoph Mohr
@ Christian Palm
Liebe Bendorferinnen und Bendorfer,
der Advent wird gerne als die besinnliche Zeit des Jahres bezeichnet. In der Realität ist er leider nicht selten von Stress und Hektik geprägt und allzu oft gar nicht so besinnlich. Dennoch hoffe ich, dass es Ihnen in den zurückliegenden Tagen und Wochen doch hin und wieder gelungen ist, für einige Stunden abzuschalten und die schönen Momente der zweifellos stimmungsvollen Zeit zu genießen. Gerade wenn sich ein Jahr seinem Ende zuneigt, schweift der Blick gerne auf das in den vergangenen zwölf Monaten Erlebte zurück, wir sortieren Gedanken und Ereignisse und wagen einen Ausblick in die Zukunft.
Auch wenn die Corona-Pandemie derzeit nicht mehr das bestimmende Thema ist und in vielen Lebensbereichen wieder alles seinen gewohnten Lauf nimmt, sind wir auch auf dem Weg in das Jahr 2023 weit entfernt von Normalität. Der Krieg in der Ukraine, und die damit verbundene Energiekrise beschäftigen und belasten uns und sorgen bei vielen für Unsicherheit.
Daher mein Appell: Auch wenn die (Vor-)Weihnachtszeit von Negativschlagzeilen überschattet wird - wir müssen weiter positiv in die Zukunft blicken und zusammenhalten.
Lassen Sie uns mit guten Gedanken ins neue Jahr gehen und weiterhin gemeinsam füreinander da sein. Und ich danke deshalb von Herzen allen, die im vergangenen Jahr daran mitgearbeitet haben, die Stadt Bendorf voranzubringen und noch lebenswerter zu machen. Viele von Ihnen haben 2022 Zeit für andere aufgewendet: im karitativen, sportlichen und kulturellen Bereich - in Kirchen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen. Ohne Sie würde vieles nicht funktionieren, denn eine Stadt lebt vom gesellschaftlichen Miteinander und Mitwirken.
Dank an unsere unermüdlichen und hochmotivierten Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für Einsatzbereitschaft und Pflichterfüllung.
Vielen Dank auch allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, der Bendorfer Schulen und Kitas, die ständig steigende Erwartungen und Anforderungen zu erfüllen haben. Nicht zuletzt danke ich den Mitgliedern des Stadtrats für die konstruktive Zusammenarbeit.
In der Rückschau gibt es viele Projekte, an die ich mich gerne erinnere, weil hier Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Stadtrat und Verwaltung gemeinsam erfolgreich waren. Einige wenige will ich an dieser Stelle nennen.
Auch wenn wir mit unserer Bewerbung für die Landesgartenschau 2027 nicht den erhofften Zuschlag erhalten haben, haben wir dennoch von der großartigen Arbeit in den Bürgerworkshops und der intensiven Beschäftigung mit Stadtentwicklungsthemen profitiert. Mit den entstandenen Konzepten haben wir z.B. hervorragende Vorarbeit für Förderanträge im Bereich Innenstadtentwicklung und Radverkehr geleistet und konnten bei einigen Projekten auch bereits in die Umsetzung gehen.
So wird derzeit mit Hilfe Firma Spilett new technologies ein Wasserstoffkonzept für Bendorf erstellt. Die Teilnahme am HyStarter-Programm des Bundesverkehrsministeriums, für das wir als eine von 15 Regionen in Deutschland ausgewählt wurden, bietet uns die Chance, die Zukunft unserer Stadt proaktiv zu gestalten und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Gleichzeitig kann so die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und damit die Versorgungssicherheit im wirtschaftlichen und privaten Bereich gefördert werden.
Wichtige Baumaßnahmen sind in der Concordiastraße und in der Siegburger Straße zu Ende gegangen. Bald steht die Sanierung der Hauptstraße an, die grundlegend für die Entwicklung des Bendorfer Zentrums ist.
Im Bendorfer Rheinhafen ist mit dem Spatenstich im März der Startschuss für ein bedeutendes Verkehrsinfrastrukturprojekt gefallen: der zweite Bauabschnitt zur Sanierung der Kaimauer ist inzwischen in vollem Gange.
Auch auf dem Denkmalareal Sayner Hütte hat sich wieder einiges getan. Dort stehen die Baumaßnahmen am Arkadengebäude vor dem Abschluss. Im nächsten Jahr wird dort die neu gestaltete Eisenkunstguss-Ausstellung eröffnen und das Industriedenkmal bereichern.
Erfolgreich verlief das Veranstaltungsjahr 2022 für Bendorf. Unsere beliebten Events wie der Bauern- und Gartenmarkt, Jedem Sayn Tal, das Craft-Festival und der Bendorfer Weihnachtsmarkt konnten endlich wieder stattfinden und lockten Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region an.
Traurig sind wir über da Ende einer Ära: Wie Sie vielleicht schon mitbekommen haben, hat der Stadtrat entschieden, dass der Wochenmarkt auf dem Kirchplatz künftig nicht mehr von der Stadt Bendorf ausgerichtet werden soll. Wir hoffen, dass die Markttradition in Zukunft mit anderen Organisatoren fortgesetzt werden kann.
Positive Neuigkeiten gab es im März, als erstmals ein Jugendbeirat für die Stadt Bendorf gewählt wurde, der inzwischen schon mehrmals fleißig getagt hat und dem Bendorfer Nachwuchs eine Stimme geben möchte.
Im Bendorfer Höhenstadtteil Stromberg ist die Dorfmoderation erfolgreich zu Ende gegangen und hat dank der Beteiligung der Bevölkerung erste Projekte und ein Dorferneuerungskonzept hervorgebracht, das eine Orientierung für die Entwicklung der nächsten Jahre geben soll.
Auf Bürgerbeteiligung setzen wir auch bei unserem Konzept für Spielplätze und Freizeitflächen. Hier läuft derzeit ein Prozess, bei dem Kinder und Jugendliche ihre Wünsche und Vorstellungen für die Bendorfer Spielplatzlandschaft einbringen können.
Die Spielplätze machen im kommenden Jahr einen wichtigen Teil unsere Finanzhaushaltes aus - genau wie der Brand- und Katastrophenschutz. Hier wurden umfangreiche Mittel für eine Energiemangellage, aber auch für Hochwasser und Starkregenereignisse eingeplant.
Hitze, Trockenheit und Schädlingsbefall: Im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Stadtwald hat die Stadt Bendorf die Umstrukturierung mit standortgerechten Baumarten auch in diesem Jahr vorangetrieben. Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich wieder an der Pflanzaktion im Bendorfer Bürgerwald. Auch bei unseren Müllsammelaktionen waren zahlreiche Freiwillige im Einsatz. Vielen Dank dafür!
Ein spannendes Jahr geht zu Ende: Im Namen des Stadtrates und der gesamten Verwaltung möchte ich mich bei Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen, die Wünsche und Anregungen und auch für eine konstruktiv vorgebrachte Kritik sehr herzlich bedanken.
Allen Menschen in Bendorf, Mülhofen, Stromberg und Sayn wünsche ich eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2023, in der Hoffnung, dass dieses friedlich und versöhnlich wird. Schöpfen Sie Kraft aus den schönen Dingen des Lebens, bleiben Sie gesund und vor allem: bleiben Sie optimistisch!