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Kleeblatt - Amtliches Bekanntmachungsorgan der Stadt Bendorf
Ausgabe 51/2025
Aus dem Rathaus
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Liebe Bendorferinnen und Bendorfer,

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Weihnachtszeit ist für viele von uns eine besondere Zeit: Sie bringt Ruhe, Licht und ein Innehalten mit sich, das uns im Alltag oft fehlt. Weihnachten erinnert uns daran, dass Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe und die Verantwortung füreinander Werte sind, die weit über den religiösen Ursprung hinausreichen.

In einer Stadt wie unserer, in der Menschen vieler Nationen, Kulturen und Religionen zusammenleben, zeigt sich gerade zu Weihnachten, wie verbindend diese Grundhaltungen wirken können. Respekt, Würde und die Bereitschaft, einander zu helfen – das sind nicht nur christliche Werte, sie sind auch das Herz unserer Demokratie.

Und genau diese Werte haben uns in Bendorf in den vergangenen Jahren getragen. Gemeinsam haben wir große Zukunftsprojekte angestoßen: nicht im Rathaus allein, sondern in einem breiten Prozess der Bürgerbeteiligung. Sie haben mitdiskutiert, mitgeplant und mitgestaltet. Ihre Ideen, Ihre Kritik, Ihre Perspektiven haben die Konzepte geprägt, mit denen wir Bendorf weiterentwickeln wollen – in allen Stadtteilen, für alle Generationen.

Jetzt beginnt die Phase, in der aus diesen Konzepten Wirklichkeit wird. Wir stehen an der Schwelle eines Jahres, das viel bewegen wird. 2026 und die Zeit danach werden Jahre sichtbarer Veränderungen: Baustellen, Umleitungen und intensive Arbeiten an Infrastruktur, Plätzen, Wegen und Quartieren werden zum Stadtbild gehören. Ich weiß, dass solche Zeiten Geduld erfordern und manchmal auch Nerven kosten. Aber sie sind notwendig, damit wir die Stadt so gestalten, wie wir sie selbst einmal unseren Kindern und Enkelkindern wünschen würden.

Unser Ziel ist ein lebenswerteres, klimafreundlicheres Bendorf, das auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist. Eine Stadt, die Mobilität neu denkt, die Freiräume schafft, die Energie effizienter nutzt und die sich mutig den Folgen des Klimawandels stellt. Wir handeln nicht nur aus Pflichtgefühl – wir handeln aus Verantwortung. Für unsere Nachbarn, unsere Familien und für diejenigen, die in zwanzig oder dreißig Jahren sagen sollen: „Gut, dass sie damals den Mut hatten.“

Mut brauchen wir in diesen Zeiten auch in anderer Hinsicht. Wir leben in einer freien, offenen Gesellschaft – und das ist ein Privileg, das wir nicht als selbstverständlich behandeln dürfen. Freiheit, Menschenwürde, Unabhängigkeit und Vielfalt sind Werte, die verteidigt werden müssen, wenn sie Bestand haben sollen.

Dazu gehört, klare Haltung zu zeigen, wo Respekt infrage gestellt wird. Dazu gehört, sich gegen Feindbilder, Hetze und Menschenverachtung zu stellen – ohne dass man dafür große Worte machen muss. Jede und jeder, der in Bendorf lebt, soll wissen: Unsere Stadt steht für ein Miteinander, das alle schützt und niemanden ausgrenzt. Wir bauen eine Zukunft, die größer ist als Angst und enger als Misstrauen.

Und vielleicht ist es gerade diese Verbindung aus christlichen Wurzeln, demokratischen Prinzipien und gelebter Vielfalt, die Bendorf im Kern ausmacht. Unsere Stadt war schon immer ein Ort, an dem man zusammensteht – im Sportverein, im Ehrenamt, im Karneval, in Schulen, Kirchen, Gemeinden, Moscheen, sozialen Einrichtungen oder einfach in der Nachbarschaft. Diese Vielfalt ist keine Herausforderung, sie ist unsere Stärke.

Wenn wir also vom Jahr 2025 Abschied nehmen, dann tun wir das mit Respekt vor dem, was wir gemeinsam geschafft haben – und mit Zuversicht für das, was vor uns liegt. 2026 wird uns fordern, aber es wird uns auch zeigen, wozu wir als Gemeinschaft fähig sind. Ich wünsche mir, dass wir diesen Weg weiterhin gemeinsam gehen: konstruktiv, mutig und mit dem festen Glauben daran, dass Veränderung nicht spaltet, sondern verbindet, wenn man sie im offenen Dialog gestaltet.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest, friedliche Tage zwischen den Jahren und einen hoffnungsvollen, gesunden Start in das neue Jahr 2026. Möge es ein Jahr des Miteinanders, der Zuversicht und der guten Entscheidungen werden – für unsere Stadt und für jede und jeden von Ihnen persönlich.

Ihr
Christoph Mohr