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Maifelder Nachrichten - Wochenzeitung der Verbandsgemeinde Maifeld
Ausgabe 45/2023
Öffentliche Bekanntmachungen
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Auf den Spuren des Nikolaus v. Kues

Die Arbeitsgemeinschaft der Stadtführer für Münstermaifeld besuchte das Geburtshaus von Nikolaus von Kues und erfuhr dabei viele neue Aspekte seines Wirkens.

Wie kostbar und reich gesegnet an kulturellem Erbe die nahe Mosellandschaft sich bei genauem Hinsehen präsentiert, erfuhren die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Stadtführer für Münstermaifeld auf ihrer Informationsfahrt nach Bernkastel-Kues, die sowohl der Weiterbildung als auch dem Weingenuss dienen sollte.

Das Kloster Springiersbach war die erste Station auf dem Weg zu den kulturellen Schätzen unserer Region.

Das Karmeliterkloster Springiersbach zählt zweifellos zu den architektonischen Glanzlichtern. Pater Theo, der Verwaltungschef des Klosters, gab einen interessanten Überblick über die wechselvolle Geschichte des Karmeliterordens, der seine Wurzeln in Palaestina hat und seit 1238 in ganz Europa angesiedelt ist.

1922 wurde der Karmeliterkonvent in Springiersbach gegründet und bietet - neben der spirituellen Tätigkeit - auch Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit, Exerzitien und Einkehrtage in Verbindung mit einem Gästehaus wahrzunehmen.

Die Karmeliter sind ein Bettelorden und müssen von den selbst erwirtschafteten Einnahmen das Kloster sowohl personell als auch baulich unterhalten. Pater Theo lag in diesem Zusammenhang daran, Menschen einzuladen, in den Klostermauern Ruhe und Besinnung zu finden

In der wunderbaren Klosteranlage von Machern stärkte man sich schließlich mit rustikalen Gerichten und dem herzhaften Klosterbier. Natürlich durfte ein Besuch in der barocken Klosterkapelle nicht fehlen.

Schließlich erreichte die Gruppe das Ziel ihrer Reise, das Geburtshaus von Nikolaus von Kues in Bernkastel.

In einem beeindruckenden und kenntnisreichen Vortrag erläuterte der Leiter des Dokumentationszentrums, Gerhard W. Kluth, Leben und Werk des Bischofs, Kardinals, Philosophen und Stifters Nikolaus.

Dabei erhielten die Stadtführerinnen und Stadtführer teilweise neue, bisher unbekannte Einsichten in das Leben des wohl bedeutendsten Denkers seiner Zeit, der eine geistesgeschichtliche Brücke zwischen Mittelalter und Neuzeit baute.

Im Jahre 1345 war Nikolaus zum Probst von St. Martinus und Severus von Münstermaifeld gewählt worden.

Laut zeitgenössischer Quellen nahm er mit großer Sorgfalt die Vermögensverwaltung der Propstei wahr. Er schätzte Münstermaifeld als Ort der Besinnung; wahrscheinlich hat er hier Teile seines philosophischen Werks “De docta ignorantia“ geschrieben.

Bereichert durch die Fülle von neuen Informationen gönnten sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft noch einen kräftigen Schoppen Riesling aus einer Ortslage.