Münstermaifeld

Die Gedenkfeier zum 9./10. November war wie in den letzten Jahren durch die Ereignisse in Deutschland und in der Welt bestimmt, die uns verpflichten, an dieses Ereignis nicht nur als Fanal zur Shoah zu denken. Vielmehr sind wir aufgerufen, Front zu machen gegen alle, die heute Menschen ausgrenzen, diffamieren, verfolgen, ihnen das Lebensrecht absprechen.

Unser Gedenken folgte dem Leitmotiv "Flucht". Die Erinnerung galt den Hunderttausenden, die in der Flucht die einzige Hoffnung der Rettung vor dem mörderischen Zugriff der Schergen des „Dritten Reiches" sahen. Am Beispiel der Flucht der vier Söhne aus der Familie Marx wurde vor dem Haus Krimmgasse 5 das Drama vieler Fluchtgeschichten konkretisiert. Auch das Thema Flucht ruft uns in die Gegenwart, Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht vor Not und Hunger, vor kriegswütigen Aggressoren und unerbittlicher Kriegsführung. Hier scheinen wir oft hilflos und es bleibt keine andere Antwort als Hilfsbereitschaft.

Die Konfirmanden in der Stiftskirche, die Schüler des Ku-Ba Gymnasiums in der Krimmgasse, der Bürgermeister vor der Synagoge, sie wussten in ihren Beiträgen Vergangenheit und Gegenwart als Mahnung und Aufruf zusammenzubringen.

Vier Geschwister, die einige Jahre ihrer Kindheit in Münstermaifeld verbracht hatten und heute in Deutschland verstreut leben, nahmen an der Gedenkfeier teil und schrieben über ihre Eindrücke an die Veranstalter.