Gut besuchte Abschlussveranstaltung zum Starkregenvorsorgekonzept von Ettringen im Gemeindehaus.
Über 30 Bürgerinnen und Bürger hatten sich am 20.02. im Gemeindehaus Ettringen versammelt, um an der Abschlussveranstaltung zur Vorstellung des Starkregenvorsorgekonzeptes für die Ortsgemeinde teilzunehmen.
Die Erstellung des Konzeptes wurde vom Ortsgemeinderat bereits am 21.04.2021 und noch vor den katastrophalen Hochwasser- und Starkregenereignissen im Juli in Auftrag gegeben.
Veranlassung war die Forderung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord im Zuge der geplanten Ausweisung von zwei Neubaugebieten ein solches Vorsorgekonzept für die gesamte Ortslage zu erstellen, um für die Zukunft Aussagen zu evtl. notwendigen Schutzmaßnahmen zu treffen.
Am 22.11.2021 erfolgte dann die Auftaktveranstaltung - ebenfalls unter guter Beteiligung der Bürgerschaft - und anschließend eine örtliche Begehung des beauftragten Ingenieurbüros Dr. Siekmann und Partner, Thür mit Vertretern der Ortsgemeinde, Feuerwehr und Verbandsgemeinde im April 2022.
Bei den Begehungen wurden Feststellungen zu Problembereichen, Defiziten und Gefahrenquellen ermittelt und in eine erste Konzeption eingearbeitet.
Diese Konzeption wurde dann im Rahmen eines Bürgerworkshops am 30.05.2023 vorgestellt und mit den anwesenden Teilnehmern diskutiert, Vorschläge aufgenommen und auch private Schutzmaßnahmen dargestellt.
Probleme in Ettringen sind insbesondere die Außengebietswasserzuflüsse aus den steil auf die Ortslage zuführenden Wirtschaftswegen, die Bewirtschaftung durch Maisanbau als auch steile Straßen innerhalb der Ortslage.
Bei der Begrüßung durch Bürgermeister Alfred Schomisch und Ortsbürgermeister Werner Spitzley kam zum Ausdruck, dass die Ortsgemeinde bei den Starkregenvorsorgekonzepten in der Verbandsgemeinde die Vorreiterrolle eingenommen hatte, 24 weitere Orts-gemeinden haben in der Folge des Jahres 2021/2022 ebenfalls diese Konzepte in Auftrag gegeben.
Dass es jede Ortsgemeinde treffen kann, so Bürgermeister Schomisch, ist nichts Neues. Die eine Gemeinde wird mal mehr, mal weniger betroffen sein. Es gibt jedoch keine endgültige Sicherheit. Wenn lange nichts passiert, hat sich mittlerweile der Begriff der Hochwasser- und Starkregendemenz eingebürgert, d. h. es gerät bei Vielen in Vergessenheit, dass man sich auch selber schützen muss.
Herr Kruse von der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann und Partner aus Thür informierte dann in einer eingehenden Präsentation die Anwesenden über die Feststellungen, mögliche Schutzmaßnahmen, die neuen Hochwasser- und Sturzflutgefährdungskarten als auch die örtliche Entstehung des gefahrbringenden Wassers bei stärkeren Regenereignissen.
Eine Prioritätenliste rundet das Konzept ab und weist der Ortsgemeinde als auch anderen Trägern oder auch Privatpersonen Zuständigkeiten zu, wie mit Schutzmaßnahmen umzugehen ist.
Es wird nunmehr Aufgabe der Ortsgemeinde sein, die auf sie entfallenden Maßnahmen in den nächsten Jahren im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel und der vom Land auf der Grundlage des Konzeptes zur Verfügung gestellten Fördermittel, umzusetzen, um langfristig Schutzmaßnahmen zu initiieren.
Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger begrüßten die durchgeführten Erhebungen und die Feststellungen ausdrücklich, gaben noch weitere Hinweise und Vorschläge, die in die endgültige Konzeption eingearbeitet werden.
Nach rd. 1 ½ Stunden konstruktiver Diskussion und Beratung konnten Alfred Schomisch und Werner Spitzley diese sachliche und konstruktive harmonische Abschlussveranstaltung schließen.