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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 1/2024
Aktuelles
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Menschen mit Demenz Zeit schenken

Demenzbeauftragte Renate von Ritter und ihr ehrenamtlicher Besuchsdienst erleichtern an Demenz erkrankten Menschen den Aufenthalt im St. Elisabeth Krankenhaus in Mayen. Mit im Einsatz ist dabei der mit vielfältigen Beschäftigungsmaterialien ausgestattete Aktivierungswagen.

Betroffene profitieren vom ehrenamtlichen Besuchsdienst am St. Elisabeth in Mayen

MAYEN. Menschen mit Demenz fällt die Orientierung in einer fremden Umgebung besonders schwer. Steht ein Krankenhausaufenthalt an, fehlen plötzlich gewohnte Abläufe und Bezugspersonen. Um diese Stresssituation abzufedern, hat das St. Elisabeth Krankenhaus in Mayen einen ehrenamtlichen Besuchsdienst für Patienten mit Demenz eingerichtet.

Ziel dieser Initiative ist es, die Lebensqualität der Betroffenen im Krankenhaus zu steigern und ihre Versorgung zu verbessern. „Bereits bei der Aufnahme erheben wir im Biografie-Gespräch Vorlieben und eventuelle Konfliktauslöser, damit die besonderen Bedürfnisse des Patienten im Krankenhausalltag so gut wie möglich berücksichtigt werden“, erklärt Renate von Ritter.

Die Demenzbeauftragte des Mayener Krankenhauses und ihr Team des ehrenamtlichen Besuchsdienstes können dann im Kontakt mit den Betroffenen gezielt auf Erinnerungen eingehen – etwa an den Beruf, die Hobbies oder bestimmte Gewohnheiten. So wird die Orientierung gefördert und es entsteht ein Gefühl von Sicherheit.

Wichtiger Begleiter ist dabei der so genannte Aktivierungswagen, der mit vielfältigen Beschäftigungsmaterialien ausgestattet ist. „Das Spektrum reicht von einfachen Spielen, die den meisten Patienten bereits von Kindheit an vertraut sind, über Bilderbücher, alte Fotos und Postkarten bis hin zu unterschiedlichen Greifzöpfen, die das Tasten und Fühlen anregen“, erklärt von Ritter.

Das besondere Beschäftigungsangebot hilft ihrer Erfahrung nach auch dabei, die medizinische Versorgung zu verbessern: „Wenn Menschen mit Demenz zu wenig Aktivierung erfahren, beginnen sie häufig aus Langeweile damit, an Verbänden oder Kathetern zu ziehen und gefährden so unter Umständen ihre Behandlung und letztlich Genesung.“

Renate von Ritter und ihr Team freuen sich übrigens jederzeit über weitere ehrenamtliche Helfer, die Menschen mit Demenz etwas Zeit schenken möchten. Nähere Informationen zur Arbeit des ehrenamtlichen Besuchsdienstes gibt es unter der Telefonnummer 02651 83-4882.