THÜR/NAMEDY. (EB) Das Leben ist eine Reise, doch nicht immer müssen Interessierte dafür in die Ferne schweifen, um das Land und seine Kultur zumindest ein wenig kennenzulernen. So konnten im Oktober vergangenen Jahres die Konzertbesucher im Ratssaal in Mendig im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sagenhaft musikalisch“ vier Folk-Ladies der finnischen Band „Enkel“, ihre atemberaubende Musik und auch so manches über die Bewohner, des laut UN-World Happiness Report, glücklichsten Landes der Welt kennenzulernen.
Mehr noch: der Organisator des Konzertes Rolf Müller hatte die Gäste nicht nur in finnischer Sprache willkommen geheißen, vielmehr kamen sie bei freiem Eintritt (eine Spende war jedoch willkommen) in den kollektiven Genuss von finnischen Spezialitäten.
Darüber hinaus hatte der stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Finnischen Gesellschaft Rheinland-Pfalz, der seit längerem eine ganz besondere Beziehung zu dem Land pflegt, ein Quiz, bei dem es landestypische Spezialitäten zu gewinnen gab, initiiert. Kürzlich stand den Musikfreunden ein weiteres Konzerterlebnis unter dem Motto „Finnland im Schloss“ ins Haus.
Doch warum bringt sich Rolf Müller, in der Deutsch-Finnischen Gesellschaft, die sich die Förderung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern mit Schüleraustauschen für Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren und die Durchführung von Konzerten und Lesungen auf die Fahne geschrieben hat, ein?
Im Kader des Weltleichtathletik-Verbandes
Seit annähernd 25 Jahren gehört der gebürtige Saarländer durchgängig dem höchsten Gehrichterkaders des Weltleichtathletik Verbandes an. Bei der Vielzahl von Einsätzen im nationalen und internationalen Bereich, unter anderem bei zwei Olympischen Spielen, 15 Weltmeisterschaften, sechs Universiaden und zwölf Europameisterschaften traf der Sportbegeisterte Thürer auf Kollegen aus aller Welt. Übertragen auf den Fußball hätte der Leichtathletik-Kampfrichter die Position eines FIFA-Schiedsrichters inne.
Unter anderem lernte Rolf Müller eine finnische Kollegin, Anne Fröberg, kennen. Im Laufe der Zeit wurde aus dieser Bekanntschaft eine sehr enge Bekanntschaft und aus dieser entwickelte sich in den vergangenen Jahren schließlich eine wunderschöne Liebesbeziehung. Auf diese Art lernte Rolf Müller das Land Finnland kennen und lieben und stieß schließlich auch auf die Deutsch-Finnische-Gesellschaft.
„Erste Kontakte zur Deutsch-Finnischen Gesellschaft bekam ich im Jahre 2013.“ Ein Jahr später wurde der heute 67-jährige studierte Lehrer – er war bis 2020 Berufsberater bei der Agentur für Arbeit für Abiturienten und Hochschüler in Mayen - Mitglied. „Im Jahre 2018 fragte mich der damalige Vorsitzende des Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, ob ich bereit wäre, ab 2019 das Amt des Schatzmeisters zu übernehmen, da der langjährige Amtsinhaber nicht mehr zur Verfügung stand.“
Tradition weiter führen
Am 16. Februar 2019 wurde Müller in das Amt gewählt, „mit dem gleichzeitig die Funktion des Stellvertretenden Vorsitzenden verknüpft ist.“ Veranstaltungen der Deutsch-Finnischen Gesellschaft haben im Raum Koblenz eine große Tradition. Der inzwischen verstorbene langjährige Vorsitzende, Ulrich Schwark aus Montabaur, hat zusammen mit den Kulturbeauftragten Hellevi Oedekoven aus Ahrweiler und Jürgen Schreckegast aus Neuhäusel viele Jahre lang legendäre Konzerte in Koblenz, Sinzig und Montabaur und sogar einen finnischen Tag bei der Bundesgartenschau in Koblenz organisiert. „Aus Altersgründen stehen die bisherigen Organisatoren leider nicht mehr zur Verfügung. Ich möchte nicht, dass diese tolle Tradition zu Ende geht und versuche, daran anzuknüpfen.“