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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 11/2023
Aktuelles
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Premiere der Mayenspieler

Die Mayenspieler trieben den Besuchern die Lachtränen in die Augen.

Marion Mertz stimmte die Zuschauer auf den Abend unter anderem mit: „Ich wünsch mir’ne kleine Miezekatze für mein Wochenendhaus“, ein.

An der Opernkasse

Der Lottogewinn

Publikum durfte sich über Altbekanntes freuen - Amateurtheaterbühne bringt unvergessene Loriot-Sketche zur Aufführung

MAYEN. (EB) Am 14. März 2020 sollten die Mayenspieler „Die seltsame Gräfin“ im Hausener Bürgerhaus zur Aufführung bringen. Doch dann kam alles anderes. Nach der langen Bühnenabstinenz startet die Amateurtheatergruppe nun hochmotiviert in ihre Theatersaison - und das gleich mit zwei attraktiven Stücken.

Für einen Auftakt nach Maß sorgten zehn Sketche, des bekannten 2011 verstorbenen unvergessenen Humoristen Vicco von Bülow, bekannt als Loriot. Die Sternstunde der Komik mit dem Titel „Frühstücksei mit Jodeldiplom“ feierte im vollbesetzten Hausener Bürgerhaus als heitere Reise in die Vergangenheit ihre Premiere. Mit einer Auswahl von legendären Sketchen des Meisters der guten Unterhaltung trieben die Theatermacher den Zuschauern Lachtränen in die Augen.

Begeistert waren die Gäste gleich zu Beginn von der außergewöhnlichen gesanglichen und persönlichen Begrüßung durch Marion Mertz - als Putzfrau noch vor geschlossenem Vorhang. Bereits zu diesem Zeitpunkt schallten die ersten Lacher durch das Bürgerhaus. Der Regisseurin, ihren beiden Assistentinnen Elisabeth Rosenkranz und Kari Franke-Stumm und dem gesamten eifrigen Ensemble gebührt ein großes Lob. Sie alle begeisterten ausnahmslos mit komödiantischer Virtuosität, mit toller Mimik und Gestik, Glaubwürdigkeit und Energie und sorgten für den äußerst amüsanten Abend.

Zum Schmunzeln war bereits der erste Sketch „An der Opernkasse - Siegfried ist heute, Martha ist meine Schwägerin“. Eine Mann trat an den Schalter des Opernhauses, hinter ihm seine Gattin und zwei weitere Wartende, um Karten für „Siegfried“ am Donnerstag zu kaufen. Nach einigen Wirrungen und der Frage: „Gibt es Opern mit Hunden?“ endete der Kartenkauf schließlich damit, dass der Tierliebhaber Tickets für drei Erwachsene und einen Riesenschnauzer erwarb.

Sehr harmonisch und einfallsreich wurden die Umbauphasen zwischen den einzelnen Sketchen und Parodien mit passenden Zwischentexten verknüpft. So wie in dem Fall des Riesenschnauzers, der mit die Oper sollte, hier wurde der von Bülow stammende Satz: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos“, vorgetragen.

Während des Abends begegnete das Publikum Klassikern, die nichts von ihrer Zeitlosigkeit verloren haben, so wie etwa der Dialog eines Ehepaars. Die beiden sitzen am Frühstückstisch. Der Ehemann erklärt erzürnt: Das Ei ist hart“. Ein heftiger Streit entbrannte allerdings nicht nur am Frühstückstisch, sondern später auch in einem Nobel-Restaurant um einen Kosakenzipfel, einem gleichnamigen Dessert mit ungeahnter Sprengwirkung - garniert mit einem Zitronencremebällchen.

Das Publikum amüsierte sich köstlich. Nach dem Geschmack der Zuschauer war auch die Geschichte des Lottogewinners Erwin Lindemann, der dem Fernsehen in seinem Wohnzimmer von seinen Plänen erzählte.

Einfach klasse war auch das „Jodeldiplom“, das Mann bzw. Frau im Vogler-Institut, dem Institut für modernes Jodeln, erwerben konnte. Alleine schon der Versuch des Nachsprechens „Holleri du dödel di diri diri dudel dö“ konnte im schlimmsten Fall mit einem Knoten in der Zunge enden.

In Erinnerung riefen die Mayenspieler darüber hinaus auch so manche andere herrlich komisch pointierte spießbürgerliche Alltagssituation mit menschlichen Fehlern und so manches Fettnäpfchen, in das die Protagonisten tappten. Da es noch weitere Aufführungen mit Loriots Sketchen, die von ihrem Charme nichts verloren haben und den Darstellern Karin Brandt-Müller, Kari Franke-Stumm, Johannes Knußmann, Willi Weber, Alfred Rapp, Elisabeth Rosenkranz, Ewald Franz, Aras Sido, Marion Mertz, Antonia Mertz und Martin Gries gibt, wird an dieser Stelle hierzu nicht mehr verraten.

Die Karten für die noch ausstehenden Aufführungen können im Vorverkauf bei Schwindenhammer in Mayen, in der Marktstraße oder an der Abendkasse erworben werden. Die Eintrittspreise betragen wie vor Corona zehn Euro beziehungsweise für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte und Rentner acht Euro.