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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 12/2023
Aktuelles
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Mirja Boes begeisterte

MENDIG. (EB) Comedy knallhart, selbstironisch, derb aber auch emotional luftig und charmant verpackt: Seit vielen Jahren begeistert Mirja Boes - sie ist Frau, zweifache überaktive Fußballmutti, Freundin, Partnerin, Musikerin und Komikerin - ihr Publikum als Stand-Up-Comedian.

Wortgewandte Powerfrau

Die quirlige wortgewandte Powerfrau - Boes bereits 2019 mit ihrer Band „Honkey Donkeys“ auf Einladung der KulTour Mendig in der Vulkanstadt zu Gast - hatte ein leichtes Spiel. Im Nu hatte die Künstlerin mit ihrem pointierten Humor die Zuschauer mit ihrem neuen Programm ‚Heute Hü und morgen auch’ in ihren Bann gezogen. „

Ihr seid heute extrem attraktiv,“ stellte Boes fest. Ihr Humor und ihre vor einer Leichtigkeit geprägten Improvisationskünste kamen, während sie unter anderem über den Alltag der Frauen philosophierte: „Ich gehe mit geschlossenen Augen in das Kinderzimmer rein.“

Der Abend entwickelte eine rasante Eigendynamik und wirkte in Zeiten von Krieg, Flucht, Naturkatastrophen und Inflation wie Balsam auf die Seelen des Publikums.

Apropos Ankriegskrieg und Erdbebenkatastrophe: die Hälfte des Erlöses ihrer im Foyer verkauften Fanartikel spendet Boes für die Opfer des Ukraine-Krieges und für die Menschen im Erdbebenkatastrophengebiet. Zudem stellte Boes einen Sektkübel auf die Bühne, für diejenigen, die nichts kaufen, sondern was spenden wollten. „Ich kenne zwei Trauma Therapeutinnen aus Koblenz, die sich für die Menschen in der Ukraine einsetzen. Und auch unseren Tour Bus werden wir, um Hilfe zur leisten, zur Verfügung stellen.“

Doch der Reihe nach: „Wir machen uns einen schönen Abend“, verkündete Mirja Boes, ehe sie so richtig loslegte. Und dann wollte sie wissen: „Welcher Mann ist denn eigentlich freiwillig hier?“ Mit den Worten „Schmeißt den Riemen auf die Orgel“, forderte Boes die vier Bandmitglieder auf, ihren Gesang mit ihren Instrumenten zu begleiten. Für die einzelnen Songs wechselten die Musiker mehrmals ihre Outfits. Sie erschienen als Frucht-Gemüse-Mix im Bananen-, Erbsen-, Erdbeer- und Auberginen-Kostüm, in bunten Anzügen und auch in kurzen Tüll-Röckchen.

Mit einem Augenzwinkern berichtete Boes von einer gelungen U-Untersuchung ihres Sohnes beim Kinderarzt „Seine Hoden sind 1a“ und „das Harte in seiner Unterhose war nur ein Legostein“.

Immer wieder bezog sie das Publikum in das Programm mit ein. So beispielsweise zwei Frauen, die schon sehr lange beste Freundinnen sind. Sie wurden von zwei Musikern auf die Bühne begleitet, wo sie für eine „Liedlänge“ Platz nehmen und Sekt trinken durften.

Mit dem Song „Gemischte Tüte“, erinnerte Boes an ihre eigene Kindheit, in der sie sich am Kiosk eine Tüte mit Süßigkeiten zusammenstellen konnte. „Habt ihr in Mendig auch so ein Büdchen?“ Zudem stellte sie die Frage: „Sind wir nicht alle eine gemischte Tüte?“

Einen ganz besonderen Glanzpunkt setzten die spielfreudigen Musiker, als sie den von den Zuschauern gewünschten Schlager „Marmor Stein und Eisen bricht“, von Drafi Deutscher aus dem Jahre 1965 in unterschiedlichen Musikstilen und zum Teil auch auf ihren Knien tanzend darboten.

Nach einem frenetischen Schlussapplaus betonte Boes: „Wir haben den Abend fröhlich angefangen. Noch zwei Zugaben, dann gehen wir fröhlich auseinander. Danke für diesen wunderschönen Abend.“