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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 12/2023
Aktuelles
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Mehr Aufenthaltsqualität in den Innenstädten generieren

Prof. Ulrike Kirchner referiert über das Thema Innenstadtentwicklung

Oberbürgermeister Dirk Meid, Prof. Ulrike Kirchner, Stefanie Anheyer und die Vorstandsmitglieder der MY-Gemeinschaft Marco Pung, Jürgen Nett und Dieter Klein freuen sich über einen gelungenen Abend

Interessiert verfolgten die Teilnehmer die Ausführungen von Prof. Kirchner

12. Mayener Business Lounge bot spannende Hinweise zum Thema „Perspektive Innenstadt - Qualität öffentlicher Räume"

MAYEN. (AL) Bereits zum 12. Mal lud die MY-Gemeinschaft e.V. Vertreter aus Handel, Verwaltung, Dienstleistung, Wirtschaft, Kultur und weiteren Institutionen der Stadt Mayen zur Business Lounge.

Ziel der sich regelmäßig wiederholenden Treffen ist es, Kontakte zu knüpfen bzw. zu vertiefen, aktuelle Themen zu diskutieren, sich auszutauschen und durch gemeinsame Projekte, Mayen voranzubringen. Veranstaltungsort war das Hotel-Restaurant Zum Alten Fritz und so hieß Stefanie Anheyer, Pächterin der seit 104 Jahren in Familienbesitz befindlichen Lokalität, die etwa 100 Gäste herzlich willkommen.

Die folgenden Redner, der erste Vorsitzende der MY-Gemeinschaft Jürgen Nett und Oberbürgermeister Dirk Meid, wiesen auf vergangene und zukünftige Veranstaltungen in Mayen hin, wie z.B. das Frühlingserwachen, das Food & Beer Festival, die Autoschau, die Burgfestspiele und der neue Bienenmarkt.

Anschließend hielt Prof. Ulrike Kirchner von der Hochschule Koblenz einen Impulsvortrag zum Thema „Perspektive Innenstadt - Qualität öffentlicher Räume". Zu Beginn betrachtete sie die Mayener Innenstadt, in der sich markant der Marktplatz und die Marktstraße hervorheben. Historisch betrachtet hatten die Innenstädte früher eine Versorgungsfunktion für die Stadteinwohner selbst aber auch das Umland, was heute noch in der Funktion als Mittelzentrum abgebildet wird.

Innenstadt ein Ort der Begegnung für alle Generationen

Traditionell sei die Innenstadt ein Ort der Begegnung für alle Generationen, erläuterte die Professorin. Aus ihrer Sicht wird die Mobilitätswende langsam Einfluss auf den städtischen Raum haben.

Ziel sollte es sein, die Lebensqualität im öffentlichen Raum zu erhöhen durch mehr Wasser und mehr Grün in den Innenstädten, wie z.B. Fassaden- und Dachbegrünungen und das Pflanzen von Stadtbäumen, um das Kleinklima vor Ort zu verbessern.

Anhand der Beispielstädte Siegen, Dessau, Ludwigsburg, Bielefeld und Memmingen stellte die Referentin vor, wie unter dem Gesichtspunkt „Öffentlicher Raum und Mobilität“, mehr Aufenthaltsqualität in den Innenstädten generiert werden kann.

Spannend aus ihrer Sicht ist insbesondere die Stadt Kopenhagen. Dort hat die „Qualitätssteigerung des öffentlichen Raums zugunsten der Fußgänger die aktive und passive Nutzung der Räume im Freien gesteigert“.

Am Ende Ihres Vortages resümierte Ulrike Kirchner, dass die Qualität und Wertigkeit des öffentlichen Raums Aufenthalts- und Lebensqualität sichern kann. Erforderlich sei eine lebendige Nutzung der Innenstadt nicht nur durch Gastronomie und Einzelhandel, sondern diese sollten ergänzt werden um Kultur, soziale Angebote und größere Wohnangebote.

Gassen, Straßen, Plätze und Höfe seien Lebensraum und vorrangig für Fußgänger und Aufenthalt auszubilden. Temporäre Aktionen und vor allem den Wochenmarkt betrachtet die Referentin als wichtige, ergänzende Anziehungspunkte. Im Anschluss an den Vortrag hatten die Anwesenden Gelegenheit, moderiert von Guido Braun-Ragusa, Fragen an die Professorin zu stellen.

Dabei wurden Themen wie Leerstände in der Innenstadt, Pflegeaufwand für Begrünungen oder auch die Mobilität angesprochen. Anschließend bot sich den Anwesenden bei Kanapees und kühlen Getränken die Gelegenheit, sich zur Weiterentwicklung ihrer Innenstadt auszutauschen und neue Ideen für die Gestaltung ihrer Stadt zu generieren.