Rolf Keuser (links) im Bild blickt mit Willi Ueberhofen auf viele schöne Erlebnisse zurück
MAYEN. (EB) Die Fakten des letzten Bruderschaftsfestes der St.-Matthias-Bruderschaft Mayen möchte Willi Ueberhofen noch in die Chronik - sie zeigt Texte mit entsprechenden Fotos und Zeitungsausschnitte - einarbeiten. Und danach ist Schluss.
Viele Erinnerungen
Dem idealistischen Mayener ist es, obwohl ihm das Schreiben über das Wirken der Bruderschaft, in Fleisch und Blut übergegangen ist, ernst damit aufzuhören. Die von ihm gewissenhaft seit der Wiederbegründung der Bruderschaft verfasste Chronik erinnert an die vielen großen und kleinen Begebenheiten - an die zahlreichen dreitägigen Fußwallfahrten nach Trier, an die Kapellenwanderungen und Kulturreisen, an die Freiluftgottesdienste, an das Aufstellen der zehn Stelen auf dem Eifel-Camino und an vieles andere mehr.
Bisher kein Nachfolger gefunden
„Der Zeitpunkt aufzuhören ist für mich gekommen“, sagt Ueberhofen. „Ich bin im Januar 85 Jahre alt geworden.“ Er hoffe, dass das ganze nicht im Sande verläuft. Einen Nachfolger für Ueberhofen konnte bei der Mitgliederversammlung am Namensfest des Heiligen Matthias am 24. Februar diesen Jahres, in deren Verlauf der verdiente Chronist offiziell verabschiedet wurde, allerdings nicht gefunden werden.
„Es konnte sich niemand so recht dafür begeistern.“ Seit der Wiederbegründung der SMB am 24. Februar 1999 - zuvor hatte es einen Informationsabend für Interessierte gegeben - habe es in all den Jahren nur einen Einzigen gegeben, der nach der Chronik gefragt habe, bedauert der Chronist ein wenig.
Sehr geholfen hat dem Ehrenamtler im Übrigen auch Dieter Preß. Das engagierte Bruderschaftsmitglied hat des Öfteren Aufnahmen der einzelnen Geschehnisse beigesteuert. Mit Blick auf die Suche eines neuen Chronisten sagt Ueberhofen: „Es ist leider so, dass sich heutzutage jeder scheut, etwas zu übernehmen.“
Chronik soll öfters ausgelegt werden
Wenn es nach dem Willen von Rolf Keuser, dem Brudermeister geht, soll die Chronik künftig öfters ausgelegt werden. So etwa nach dem offiziellen Teil der Bruderschaftsabende und bei den jährlichen Fußwallfahrten nach Trier.
Beispielsweise in Klausen könnten die drei prall gefüllten Aktenordner abends den Pilgern präsentiert werden. „Ich bin mir sicher, dass die Leute sich dafür interessieren und darin blättern“, so Rolf Keuser. Seine Hoffnung: „Vielleicht finden wir auf diesem Weg jemanden, der das Werk von Willi Ueberhofen weiterführen möchte.“
Einen kleinen Einblick in die Historie hatte Rolf Keuser den Mitgliedern und Freunden der St. Matthias-Bruderschaft bereits auf dem Einladungsflyer zum Bruderschaftstag 2023 gewährt. Dort wurde über den Gottesdienst zur Neugründung in der Pfarrkirche St. Clemens, über die Gründungsversammlung im Pfarrzentrum, über das von Klaus Luxem angefertigte Pilgerkreuz und auch über die von Abt Ansgar Schmidt, OSB zu Trier, unterzeichnete Urkunde informiert.
„So manch einer, der auf den Bildern in der Chronik zu sehen ist, „ist mittlerweile nicht mehr unter uns“, bedauert der Brudermeister. Im letzten Jahr seien es mehr als ein dutzend der aktuell rund 400 Mitglieder verstorben. „Das jüngste Mitglied war 79 Jahre alt. Pilgern hält jung“, resümiert Keuser.