Vor Beginn des Festes wurde auf dem Vorplatz des Forums ein Wegweiser, der die Entfernungen zu den jeweiligen Partnerstädten aufzeigt, aufgestellt. Die Mitglieder der drei Freundschaftskreise Christoph Rosenbaum (Joigny) (links im Bild), Bettina Cornely und Rainer Dartsch (zweiter von rechts) (Deutsch-Tschechischer Freundschaftskreis) mit Oberbürgermeister Dirk Meid. Da es in Mayen eine Joignystraße und auch ein Godalmingaus gibt, wird von Seiten der Stadt angeregt, dem bislang namenlosen Platz einen entsprechenden Namen zu verleihen.
Marika Kohlhaas (links) und Barbara Ortmann-Braun halten dem Freundschaftskreis seit seiner Gründung die Treue
Erinnerungen: Rund um die, von den Freunden aus Uherské Hradiště gestiftete Linde – dem Nationalbaum der Tschechischen Republik – wurde am Samstag in den Mayener Burggästen das 30-jährige Bestehen des Deutsch-Tschechischen Freundschaftskreises Mayen mit einem Mährisch-Slowakischen Fest gefeiert.
Präsente überreichte Rainer Dartsch, der Vorsitzende des Freundschaftskreises an die Vorstandsmitglieder der ersten Stunde Ekkehard Raab (links), Marika Kohlhaas und an Barbara Ortmann-Braun
MAYEN. (EB) 30 Jahre Deutsch-Tschechischer Freundschaftskreis Mayen - Uherské Hradiště e.V.: zahlreiche Bürger beider Städte hatten seitdem die Gelegenheit, sich im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen kennenzulernen. Hierbei sind aus Partnern längst enge Freunde geworden.
Fast auf den Tag genau bildete ein Mährisch-Slowakisches Fest in den Burggärten den Auftakt zum Jahr der Deutsch-Tschechischen Freundschaft. Rund um die, von den Freunden aus Uherské Hradiště im Jahre 2018 gestiftete Linde - dem Nationalbaum der Tschechischen Republik - durften sich die Mitglieder der Freundschaftskreises, Austauschschüler aus der Partnerstadt der sogenannten Mährischen Slowakei sowie zahlreiche Gäste auf ein geselliges Miteinander und kurzweiliges Unterhaltungsprogramm freuen.
Begrüßung durch Fanfarencorps
Begrüßt wurden die Festbesucher mit den Klängen des Fanfarencorps Grün-Weiß Mayen und im Anschluss von Rainer Dartsch. Eine besondere Freude bereitete es dem Vorsitzenden des Freundschaftskreises Mayen - Uherské Hradiště e.V. drei Mitglieder die mit ausschlagend gebend für die Gründung waren und dem ersten Vorstand angehörten, für ihr Engagement mit Präsenten.
„Barbara Ortmann-Braun war 18 Jahre Erste Vorsitzende, bis sie das Staffelholz an mich über geben“, erklärte Dartsch. „Marika Kohlhaas gehört seit der Gründung bis heute unterbrochen dem Vorstand, aktuell als zweite Vorsitzende an. Und auch Ekkehard Raab war einer der ersten Vorstandsmitglieder.“
Oberbürgermeister Dirk Meid war in seinem Grußwort auf die Geschichte des Freundschaftskreises, und insbesondere auf einen Künstler namens Borek Zeman eingegangen. Der Kunstschaffende aus Uherské Hradiště hatte gegen Ende der 80er-Jahre das internationale Steinbildhauer-Symposium Lapida - es fand zu dieser Zeit zum zweiten Mal in Mayen statt - bereichert.
Die Skulptur des Mayener Jung, die sich im Sitzungssaal des Rathauses befindet erinnert an diesen talentierten und inzwischen leider verstorbenen Bildhauer. „Was bis heute aber auch noch weiterlebt, ist unsere Städtepartnerschaft, an deren Gründung er maßgeblich beteiligt war“, betonte das Stadtoberhaupt.
Freundschaften prägen Band zwischen den Städten
„Die Freundschaften, die er bei seinen Besuchen schnell schloss, prägten das Band zwischen unseren Städten und legten so dann den Grundstein für die im Jahr 1994 beschlossene Städtepartnerschaft.“ Anlässlich dieses besonderen Jubiläums soll in diesem Jahr schon mit dem Feiern begonnen werden. „Im Rahmen einiger toller Veranstaltungen haben die Mayener die Chance Tschechien, seine Traditionen und Bräuche besser kennenzulernen.
Sei es aus dem Bereich Kultur oder kulinarischen Erlebnissen.“ Mayen und Uherské pflege ein freundschaftliches Verhältnis, so Dirk Meid. Im Rahmen des Mährisch-Slowakischen Festes gäbe es schon einen kleinen Vorgeschmack, auf das, was Interessierte mit Blick auf den runden Geburtstag der Städtepartnerschaft erwarte. Es habe sich gezeigt, dass eine solche Partnerschaft beide Seiten bereichere. „Gerade in der heutigen Zeit ist der kulturelle Austausch wichtiger denn je geworden. Blicken wir auf den Krieg, der aktuell in Europa herrscht zeigt sich, dass Frieden und Solidarität leider keine Selbstverständlichkeit sind.“
Das Wort hatte auch Barbara Ortmann-Braun, sie hatte einen Tag zuvor ihren 70. Geburtstag gefeiert, ergriffen. Sie sei froh, wie sich der Freundeskeis entwickelt habe. Die Ehrenvorsitzende dankte allen, die die Partnerschaft pflegen. „Ich kann ihnen alle nur raten, machen sie weiter. Es lohnt sich. Ich bin 30 Jahre dabei, ich habe so viele schöne Erlebnisse gehabt in dieser Zeit, die wünsche ich Ihnen alle.“
Besonders interessant ist, das Barbara Ortmann-Braun auf einer deutschen Bürgerfahrt nach Tschechien ihren Mann Karl kennengelernt hatte. Froh und glücklich zeigte sich Ortmann-Braun auch darüber, dass es seit rund zehn Jahren Schüleraustausche der beiden Gymnasien Mayen und Uherské Hradiště gibt. Solche Schüleraustausche mit den Gymnasien oder anderen Schulen seien ihr in ihrer Zeit als Erste Vorsitzende nie gelungen. „Gerade das ist das Wichtige.“
Voller Begeisterung berichtete auch Marika Kohlhaas unserer Zeitung von Begegnungen, unter anderem auch mit Austauschschülern aus der tschechischen Partnerstadt. „Die Partnerschaft ist sehr lebendig und geprägt von südländischem, mährischem Temperament. Die Menschen sind sehr folkloristisch geprägt“, hob Marika Kohlhaas anerkennend hervor.
„Die Chemie hat von Anfang an gestimmt. Die Tschechen umarmen dich und du bist direkt ihr Freund.“ Von der Tradition der Folklore der sogenannten Mährischen Slowakei konnten sich die Besucher des Festes ein Bild machen: Schüler der Partnerstadt glänzten mit landestypischen Tänzen.
Weitere Glanzpunkte setzten am Samstag das Zucker-Toni-Ensemble der Mayener Burgfestspiele sowie die beiden anderen Freundschaftskreise, die über die jeweilige Städtepartnerschaft informierten.