Anlässlich seiner Ernennung zum Ehrenbrauer erhielt der neue Würdenträger ein Basaltrelief, überreicht durch Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel und durch Verbandsgemeindebürgermeister Jörg Lempertz.
Gambrinus stellte das Ehrenamt in den Mittelpunkt seiner Ansprache: Gambrinus, den König des Bieres, verkörperten in der Vulkanstadt bisher Hans Klöppel, Emil Stahl, Patrick Bartelmeh und Tim Herrmann. Sie gaben bzw. geben wie aktuell der 40-jährige verheiratete Familienvater aus Mendig dem sagenhaften Erfinder der Braukunst mit seinen Herolden Gestalt und Gewicht.
Der neue Ehrenbrauer bedankte sich für die wertschätzenden Worte anlässlich seiner Inthronisierung. Zu seinen Vorgängern zählen unter anderem der ehemalige DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger, der Staatsminister a. D. Gernot Mittler, der ehemalige Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Albert Berg-Winters, oder aber Herbert Kranz, der das Fest einst mit auf den Weg brachte.
Der Brauerchor ist seit dem ersten Gambrinusfest mit dabei. So auch im Ratssaal, aber auch als Gambrinus am Morgen des Vatertags aus dem tiefen, dunklen Keller stieg.
MENDIG. (EB) Die Ernennung des 20. Ehrenbrauers und das Brings Konzert am Mittwoch, die offizielle Eröffnung des 25. Gambrinusfestes mit dem traditionellen Fassanstich an Christi Himmelfahrt und die anschließende Vatertagsparty mit regionalen Bands sowie alle anderen Veranstaltungen sorgten in der Bierbrauerstadt bei den Besuchern der beliebten Traditionsveranstaltung für überschäumende Freude.
300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
Und auch der schäumende auf dem Festgelände hinter dem Vulkanbrauhaus, in Strömen fließende in Mendig gebrauchte Gerstensaft machte bei dem, von der Karnevalsgesellschaft Niedermendig und dem SV Eintracht Mendig ausgerichteten und von 300 ehrenamtlichen Helfern unterstützen, größtem Bierfest im nördlichen Rheinland-Pfalz seinem Namen wieder alle Ehre.
Seit dem letzten Gambrinusfest im Jahre 2019 schien es am Mittwochnachmittag im Ratssaal der Verbandsgemeinde Mendig gerade so, als habe es gar keine Corona bedingte Auszeit gegeben. Zahlreiche Ehrengäste fieberten der Laudatio, die der zuletzt ernannte Ehrenbrauer Karl Tack auf den 20. Würdenträger in Folge hielt mit Spannung entgegen. Kein Wunder, denn seit vielen Wochen kursierten in der Region die unterschiedlichsten Vermutungen und Gerüchte.
Willkommen geheißen wurden die Gäste von Jürgen Mittler, dem Präsidenten des Gambrinuskomitee.
Auf die Historie des Festes und darauf, „dass die Mendiger feiern, knuffen und en Stiewel verdrohn und wenn et jäht ordentlech zusammen stohn“, war Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel in seiner Ansprache eingegangen. „Wer hätte schon Anfang der 70er-Jahre gedacht, dass das damals von der Singgemeinschaft Georg Schlich und der Karnevalsgesellschaft Niedermendig durchgeführte Fest eine solche Resonanz und Tradition entwickeln würde? Heute können wir voller Freude und Stolz auf 50 Jahre Gambrinusfest blicken.“
Geheimnis wird schrittweise gelüftet
Als schließlich Karl Tack das Wort ergriff, lag ein elektrisierter Zauber in der Luft. Die Ungewissheit, wer zum Ehrenbrauer ernannt wird, plage die Bürger, wusste der Laudator eingangs zu berichten. Und bei dieser Frage um den Ehrenbrauer, „gibt sich das Organisationskomitee des Gambrinus Festes ähnlich zugeknöpft wie die Bänker bei der Frage nach der Lagerung von Gold. Bisher seien es immer männliche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gewesen, die über die besondere Gabe verfügten, ihre beruflichen und gesellschaftlichen Funktionen mit einem durchaus geselligen und trinkfreudigen Lebensstil zu verknüpfen. Damit enge sich der Kreis von potenziellen Kandidaten für diese ehrenvolle Aufgabe dramatisch ein. Der künftige Ehrenbrauer erwartete nicht nur, dass sich andere bewegen, „sondern er bewegt sich auch selbst.“
Ehrenbrauer hält sich durch Joggen fit
So beispielsweise auf dem Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus aber auch, wenn er unermüdlich um den Laacher See joggt. Weitere Hinweise waren: sein Geburtsort Ochtendung, seine berufliche Karriere vom Auszubildenden zu einem Mitglied des Vorstandes und schließlich zum Vorstandsvorsitzenden.
Man frage sich allerdings insgeheim, „wie ein Mann solchen vielfältigen Belastung des beruflichen und gesellschaftlichen Alltags überhaupt meistern kann? So kann sich auch unser Kandidat, der inzwischen das stolze Alter von 60 Jahren erreicht hat, auf eine liebevolle Ehefrau und einen prächtig geratenen Sohn stützen.“
Ihm sei nicht bange, verriet Tack, Karl-Josef Esch, der Vorstandsvorsitzende der KSK Mayen, werde die Aufgaben als Ehrenbrauer der Stadt Mendig würdevoll wahrnehmen.“
Ehrenamt im Fokus
Einen herzlichen Dank für die Ehre die mit ihm zuteil wurde, für die wertschätzenden Worte anlässlich seiner Inthronisierung aber auch ein Dank an alle, die sich ehrenamtlich einbringen, richtete der neue Ehrenbrauer an die Anwesenden. „Das Ehrenamt ist der Kitt unserer Gesellschaft und das Gambrinusfest, bei dem sich viele Menschen einbringen, ist ein Leuchtturm in der Braugeschichte.“
Gratulationen
Mit einem Basaltrelief gratulierten Verbandsgemeindebürgermeister Jörg Lempertz und Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel Karl-Josef Esch. Gambrinus (Tim Herrmann), der auch in anderen Bereichen ehrenamtlich tätig ist, ging in seinem Grußwort ebenfalls auf das hohe Amt des freiwilligen Engagements ein. Er sei stolz, dass die Tradition mit seinen Herolden weitertragen zu dürfen.
Beeindruckt zeigte sich auch Jörg Lempertz. Der VG Chef richtete in seiner Rede den Blick auf das Gefühl, dass alle Freunde des Gambrinusfestes verbindet. „Wir alle sind unglaublich stolz auf unsere vulkanische Heimat, auf unsere Felsenkeller und auf die Brautradition und auf das, was unsere Vereine leisten“.