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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 22/2023
Aktuelles
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Großes Unfallszenario geübt

30 Notfallsanitäter-Azubis sowie weitere hauptamtliche und ehrenamtliche Rettungskräfte proben den Ernstfall

MENDIG. (EB) Viele Rettungsfahrzeuge mit Blaulicht und Martinshorn waren am Samstagmittag auf dem Mendiger Flugplatzgelände zu sehen. Hatte sich dort möglicherweise ein Unfall ereignet? Was war geschehen?

Aufwändig vorbereitete Großübung

In Folge eines Frontalzusammenstoßes war es zu einem weiteren Unfall zwischen einem dritten Kraftfahrzeug und einer Fahrradgruppe gekommen.

Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte stand ein Fahrzeug mit möglicherweise schwer verletzten Insassen inmitten einiger Bäume. Blutende Radfahrer – einige schrien um Hilfe - lagen mit ihren Rädern am Wiesenrand und in dem kleinen Wäldchen. Ein anderes auf der Gunther-Plüschow-Straße befindliches Fahrzeug hatte sich auf das Dach eines weiteren Wagens geschoben.

Insgesamt gab es mehr als ein dutzend Verletzte. Davon waren fünf schwer und acht mittelbar verletzt. Auf der Rückbank eines der Fahrzeuge lag eine Person bewusstlos in Seitenlage, eine Blutung sickerte aus dem rechten Ohr.

Stärkste Schmerzen hatte die Fahrerin dieses Fahrzeuges. Aus ihren Unterschenkeln sickerte Blut. Die einzelnen umher liegenden Personen und auch die in den Fahrzeugen, die je nach Verletzungsmuster geschminkt waren, boten ein Bild, dass sehr schnell das Gefühl eines echten Einsatzes aufkommen ließ. Was aussah wie ein schweres Unglück, war zum Glück jedoch nur eine aufwändig vorbereitete Großübung.

Zahlreiche Rettungskräfte beteiligt

Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt und alle Beteiligten wissen, was zu tun ist, haben insgesamt 30 Auszubildende Notfallsanitäter des DRK-Rettungsdienst Rhein-Mosel-Eifel gGmbH aus den Landkreisen Cochem, Mayen und der Stadt Koblenz gemeinsam mit rund 20 Ehrenamtlichen aus den Katastrophenschutzeinheiten der DRK-Ortsvereine Ettringen, Mendig, Andernach und Saffig ein schwieriges Unfallszenario geübt.

Mit dabei waren auch unter anderem 16 Ausbilder, Übungsbeobachter, drei Notärzte, die Abschnittsleitung Gesundheit des Landkreises Mayen-Koblenz sowie vierzehn Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Mendig. Nach dem Eintreffen der ersten Rettungsmittel erfolgten eine Lagebeurteilung am Einsatzort und eine Rückmeldung an die Leitstelle. Sodann wurde eine Sichtung der Patienten durchgeführt. Priorisierte Patienten wurden behandelt.

Die Komplexität der „Einsätze“, bei denen die Notfallsanitäter-Auszubildenden ihr bislang erworbenes Fachwissen einsetzen konnten, erforderte von ihnen höchste Konzentration. Nach der primären Versorgung einiger Patienten musste die Übung, die mit einer halben Stunden Verspätung begonnen hatte, aufgrund einer aufziehenden Gewitterfront aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Vorgesehen war ursprünglich, das die Geretteten von den Auszubildenden ebenfalls auf dem Flugplatzgelände an das Personal eines Übungskrankenhauses übergeben werden sollten. Dabei sollte geübt werden, wie im Realfall die Übergabe von Patienten an weiterbehandelndes Personal stattfindet.

Das Übungsziel: Abarbeiten von MANV-Lagen (Massenfall von Verletzten), die Zusammenarbeit zwischen dem Rettungsdienst und der Feuerwehr habe gut funktioniert, resümierte Nico Gödert, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des DRK Rettungsdienstes Rhein-Mosel-Eifel. Sehr zufrieden mit der Leistung der Notfallsanitäter Auszubildenden war auch Kreisverbands- und Bereitschaftsarzt Dr. Ludger Englisch, sowie die Übungsleiter Denise Gelse und Christian Dahlke. Sie dankten allen Beteiligten für ihr Engagement.

Dankbar, dass solche Großübungen regelmäßig stattfinden zeigten sich der Präsident des DRK Kreisverbandes Mayen-Koblenz e. V. und Aufsichtsratsvorsitzender der Rettungsdienst GmbH Bernhard Mauel, Landrat Alexander Saftig und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mendig Jörg Lempertz. „Wir müssen immer üben“, so Bernard Mauel. „Das machen wir im Grunde jeden Tag, aber es ist auch notwendig, dass man mal ein größeres Ereignis durchspielt.“ Denn die Rettungskräfte würden ja immer von den Besonderheiten des jeweiligen Unfallgeschehens überrascht. „Für den Ernstfall ist es ganz wichtig, dass die Nachwuchskräfte, alle verschiedenen Varianten einmal gesehen und durchgearbeitet haben“, so Bernhard Mauel.

Froh, dass die Katastrophenschutzeinheiten so gut zusammenarbeiten“, zeigte sich Landrat Alexander Saftig. „Die Einheiten sind leistungsfähig.“

Stolz zeigte sich Verbandsgemeindebürgermeister Jörg Lempertz über die Tatsache, dass das DRK Ausbildungszentrum vor Ort in Mendig die Rettungssanitäter ausbildet.“ Er sei sehr dankbar, „das Menschen Ja-Sagen zu so einem Berufsbild und zu so einem Ehrenamt.“