Das Besondere ist: Vier junge Menschen aus Ahrweiler sind Teil dieser Ausstellung. Ruth Fischer (Foto) vom Jugendmigrationsdienst Rhein-Mosel-Ahr hatte die Interviews vor einigen Jahren mit ihnen geführt. Die multimediale und interaktive Wanderausstellung „Youniworth“ ist vom 12. bis 22. Juni an der BBS Mayen, Wasserpförtchen 9 zu sehen gewesen.
Bei der Vorstellung und Eröffnung der Ausstellung zeigte sich die Schulleiterin der Carl-Burger-Schule Alexandra Birk-Märker auch über die Unterstützung von Seiten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und die Teilnahme von Referent Michael Devesa sehr erfreut. Mit auf dem Foto sind Ruth Fischer und Anna Ziegler vom Jugendmigrationsdienst (JMD) des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr e V..
MAYEN. (EB) Als Koooperationsschule des Programms „Respekt Coaches“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zeigt die Carl-Burger-Schule in Mayen als Lern- und Lebensort seit Montag mit der Wanderausstellung „Youniworth“ die interkulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft auf.
Vorurteile hinterfragen
Die mobile Ausstellung mit ihren insgesamt sieben Stationen will sensibilisieren, Vorurteile hinterfragen und dabei helfen, einander besser kennenzulernen und zu verstehen. Mit der Präsentation, die seit 2018 durch Deutschland tourt, setzt die Berufsbildende Schule Mayen, in der ehemaligen Steinmetzfachschule, einem Außenbereich ihrer Einrichtung, ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung. Wo die Ausstellung gut aufgehoben ist, erklärte Alexandra Birk-Märker bei der offiziellen Eröffnung.
Gemeinsam mit Ruth Fischer, Beraterin des Jugendmigrationsdienst des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e. V. und mit Anna Ziegler, Mitarbeiterin im Programm Respekt Coaches an der BBS Mayen, habe man in den vergangenen Monaten überlegt, „wo könnte die Ausstellung „Youniworth“ untergebracht werden könnte“, so die Schulleiterin der BBS. „Wir haben uns dann gemeinsam dazu entschieden, die alten Räumen der ehemaligen Steinmetzfachschule dafür zu nutzen, führte Birk-Märker weiter aus. Sie freue sich unglaublich und sei sehr dankbar, „dass wir es geschafft haben, die Ausstellung nach Mayen zu holen.“
Darüber hinaus betonte die Schulleiterin: „Wenn es um das Zusammenleben von jungen Menschen geht, dann ist das etwas, was die ganze Gesellschaft betrifft und unsere Schule mit 2000 Schülern mit Sicherheit auch. Wir haben jeden Tag mit vielen Kommunikationen und manchmal auch mit Kommunikationsschwierigkeiten zu tun.“
Thema: Zusammenleben von jungen Menschen
Dass es bei der Ausstellung um das Zusammenleben von jungen Menschen in Deutschland geht, erklärte Ruth Fischer. Das besondere an dieser Ausstellung ist, „das unser Jugendmigrationsdienst Ahrweiler vor fünf Jahren mit vier unserer Klienten des Jugendmigrationsdienstes im Caritasverband an der Entstehung beteiligt war und ein Teil davon geworden ist. Bernadette, Carolina, Davoud und Mohamad.
Vier junge Menschen erzählen in einem Interviewvideo ihre persönliche Lebensgeschichte und beantworten auf Knopfdruck auch verschiedene Fragen.“ Und zwar gerade so, als würden sie direkt vor ihrem Gesprächspartner sitzen. Dadurch falle es besonders den gleichaltrigen Besuchern der Ausstellung leichter Empathie zu entwickeln und sich teilweise mit den migrantischen Menschen zu identifizieren. „Wir haben an einem Karnevalssamstag in Ahrweiler einen Raum in ein Filmstudio verwandelt und die Interviewvideos gedreht“, erinnerte sich Ruth Fischer noch ganz genau. „Alle haben die gleichen Fragen beantwortet.“
Dass die Ausstellung durch den multimedialen Ansatz mit Reflektionsspielen und Kurzfilmen vor allem jungen Menschen anspricht und für das Thema Migration sensibilisiert, ist auch Anna Ziegler wichtig. „Sie kommen schnell in den Austausch miteinander. Mit diesem interaktiven Angebot sollen vor allem junge Menschen angeregt werden, über die Frage des Zusammenlebens in Deutschland nachzudenken.“ Die Schulsozialarbeiterin an der Carl-Burger-Schule hebt hervor, „dass die Besucher in dieser Ausstellung über sich selbst, ihre Biografie und ihre Zukunftswünsche, aber auch über ihre Sorgen zum Sprechen kommen und Gemeinsamkeiten mit anderen Menschen in unserer Gesellschaft feststellen können. Einander zu begegnen, Interesse zu wecken, ihre Bedürfnisse und Wünsche verstehen zu wollen.“ Dies sei der erste Schritt zum respektvollen und friedlichen Miteinander in einer Gesellschaft.
Bei der Ausstellungseröffnung gingen die Besucher unter anderem den Fragen nach: „Warum verlassen so viele Menschen ihre Heimat? Gibt es nachvollziehbare Gründe? Wie würde es sich anfühlen, aus einem Land in kürzester Zeit fliehen zu müssen?