Das Bild „Der schlafende Lehrer“ zeigt den Mayener Künstler und Lehrer in deinen letzten Lebensjahren, um 1824/25
Über wertvollen Zuwachs seiner Gemäldesammlung konnte sich das Eifelmuseum freuen. Ein Portrait Heinrich Alkens zählt zu den neuen Exponaten. V.l.n.r.: Heinz Schäfer, GAV-Vorsitzender Hans Schüller, Stadtarchivar Stefan Wilden und Museumsdirektorin Alina Wilbert-Rosenbaum
MAYEN. Er gehört zweifellos zu den großen Künstlern der Stadt: die Rede ist von niemand geringerem als von Heinrich Alken (1753-1827), Schöpfer zahlreicher, religiöser Kunstwerke, die heute in vielen Kirchen am Mittelrhein zu finden sind. Auch das Eifelmuseum besitzt eine Reihe von Plastiken und Reliefs des Künstlers; im Eifelarchiv werden Reste seines privaten Nachlasses verwahrt.
Diese Sammlungen haben kürzlich eine wertvolle Ergänzung erfahren. Ein jahrzehntelang verschollen geglaubtes Portrait von Heinrich konnte vor Jahren wieder aufgefunden werden und wurde nun dem Museum zur Ergänzung seiner „Alken-Sammlung“ geschenkt.
Heinrich Alken hat als Bildhauer in den Jahrzehnten vor und nach 1800 vornehmlich für kirchliche Auftragsgeber gearbeitet. Bekannt sind seine Heiligenfiguren, die als sog. Circumstantes den Innenraum der Clemenskirche umsäumen. Sie sind beredeter Ausdruck der Volksfrömmigkeit der Stadt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Auch als Maler betätigte sich Heinrich: so verdanken wir ihm die beiden ersten wirklichen Stadtansichten, die Mayen noch in seiner barocken Gestalt mit dem kurfürstlichen Schloss zeigen.
Schlechte Auftragslage in schwierigen Zeiten
Die schlechte Auftragslage in den schwierigen Zeiten des Umbruchs von der trierischen über die französische zur preußischen Zeit, zwangen ihn schon früh auch anderen Erwerbsmöglichkeiten nachzugehen. So verdiente er sich als Landvermesser und schließlich als Lehrer, zuletzt an der Mädchenschule im Schulhaus in der Göbelstraße.
Das nun nach Mayen gekommene Bild zeigt ihn daher als Lehrer in seinen letzten Lebensjahren. Heinrich ist im Sessel sitzend eingenickt. Von hinten schleicht sich sein Sohn Johann Anton heran und hebt unbemerkt die Perücke vom Haupt des schlafenden Vaters. Diese Szenerie wird von der Tochter Maria Anna heimlich beobachtet.
Zuerst unbeachtet im Familienbesitz
Das im Familienkreis entstandene Bild - der Maler ist unbekannt - blieb auch noch nach dem Tod Heinrichs 1827 über Generationen unbeachtet im Familienbesitz.
Der Weg des Bildes innerhalb der Familie blitzte 1913 kurzzeitig wieder auf, als - laut Vermerk auf der Rückseite des Gemäldes - Margarete Comes das Gemälde ihrer Nichte Johanna Hertmanni schenkte.
Die Spur verliert sich
Ein weiteres Mal tauchte das Bild 1955, nun schon nicht mehr in Mayen, sondern im „Familienhaus in Darmstadt“, auf. Danach verlor sich wieder der Weg.
Erst 2001 konnte ein Nachfahre Heinrichs, Nico Alken aus Maastricht, das Bild in München wieder Auffinden und erwerben. Anlässlich der großen „Alken-Ausstellung“ zum 250. Geburtstag Heinrichs im Alten Arresthaus 2003 konnte das Originalgemälde erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Groß war die Freude, als die Erben Nicos nun dem Eifelmuseum den „schlafenden Lehrer“ für die „Alken-Sammlung“ schenkten. Heinz Schäfer, selbst ambitionierter Alken-Forscher, hatte über 20 Jahre Kontakt zum Maastrichter Familienzweig gehalten. Ihm ist es zu verdanken, dass die Erben nun in großzügiger Weise das Bild dem Eifelmuseum schenkten.