Stelzfuß (Anne Müller) bietet Amtsschreiber Wilhelm (Lukas Benjamin Engel) einen Pakt an
Intendant Alexander May
Die Band verlieh dem Musical das gewisse Extra
Traumstart für „The Black Rider“: Im Mayener Burginnenhof ging bei bester Festspielatmosphäre die öffentliche Generalprobe des Stücks mit großem Erfolg über die Bühne.
Käthchen (Lena Maria Hendlinger) ist bestürzt.
MAYEN. (EB) Ein Traumstart für „The Black Rider“ einen Tag vor der offiziellen Premiere. Kürzlich ging im Burginnenhof bei bester Festspielatmosphäre die öffentliche Generalprobe von „The Black Rider“ mit großem Erfolg über die Bühne.
Zu Beginn des turbulenten, hochkarätigen und äußerst anspruchsvollen Bühnengeschehens hatte Intendant Alexander May – er inszeniert in diesem Sommer das Kultmusical „The Black Rider“ - die Zuschauer zu der letzten großen Burghofproduktionen begrüßt. „Eine Generalprobe ist der Moment, bei dem möglichst viel schiefgehen soll, damit es bei der Premiere klappt“, betonte May. „Am Ende von Black Rider werden die Schauspieler keine normale Verbeugungschoreographie machen“, informierte der Intendant, mit Blick auf den Abschlussapplaus und die Wertschätzung der Leistungen aller Beteiligten auf, vor und hinter den Kulissen.
Die Seele verkauft
Zu dem Stück erklärte Alexander May: „In der Geschichte von Black Rider erlebt man einen Protagonisten, der seine Seele verkauft, um ein anderer sein zu können. Alles was dann passiert, passt sehr gut zu unserem diesjährigen Thema „Hexen“ in der wildromantischen Eifel. Wie Sie sehen, sind die Reihen noch sehr licht“, das sei ein Thema, „was noch nicht so gut gezündet hat, wie wir es uns wünschen. Sie sind unser Testpublikum, wir brauchen Sie, wenn es Ihnen gefällt, sagen sie es weiter.“ Mund-zu-Mund-Propaganda sei sehr wichtig.
Freischütz als Vorbild
Das Stück und seine Entstehung wird im Programmheft folgendermaßen beschrieben: Das Musical „The Black Rider“ wurde am 31. März in der Regie von Robert Wilson im Thalia Theater in Hamburg uraufgeführt. Die Handlung fußt auf der Volkssage des „Freischütz“. Dieser basiert auch auf der von Carl Maria von Webers gleichnamigen Oper aus dem Jahre 1821. „Das Buch stammt von Beatpoet William S. Burroughs, die Musik wurde von Tom Waits komponiert und erschien als Album „The Black Rider“ im Jahre 1993.“
Emotionale Tiefe und mitreißende Dynamik
Die emotionale Tiefe, die mitreißende Dynamik und die zahlreichen Details von „The Black Rider“ sind absolut sehenswert und das gesamte Ensemble und auch die Band haben bereits bei der Generalprobe hervorragendes präsentiert und auch für zahlreiche Glanzpunkte, die nachhallen werden, gesorgt.
Als mysteriöser Stelzfuß mit phänomenaler Stimme, die sich förmlich ins musikalische Herz der Tom Waits Fans bohrt, versorgte Anne Müller den völlig unbegabten Schützen (Amtsschreiber) Wilhelm Lukas Benjamin Engel mit den passenden Geschossen, die (niemals) ihr Ziel verfehlten. Oder vielleicht doch?
Denn Wilhelm möchte um jeden Preis die Förstertochter Käthchen (Lena Maria Hendlinger) heiraten. Doch dafür muss er sein Talent als Jäger unter Beweis stellen? Wird er den Riten der Forsthaustradition entschlossen entgegen treten und sich seinem Schicksal entziehen? Oder wird er um seine Liebe zu retten, für die magischen Kugeln letzten Endes einen sehr hohen persönlichen Preis zahlen?
Die Theaterbesucher werden es erfahren. Darüber hinaus brillierten Bertram Merten Schroedter als Erbförster, seine Frau Anne (gleichzeitig Conférencière) Sabine Brandauer, als Wilderer Martin Geisen und als Erbförster Kuno/Herzog Andreas Barth nicht nur mit ihrem Schauspiel, sondern auch mit ihren grandiosen Stimmen. Fazit: ein absolutes Muss für Theaterbegeisterte. Für die Bühne und die Kostüme zeichnete sich Caroline Neven Du Mont und für die musikalische Leitung Matthias Flake, für die Choreographie Morris Perry verantwortlich. Die Regieassistenz oblag Lena Maria Hendlinger und Michaela Hoffmann.