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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 29/2023
Aktuelles
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Sommerlicher Musikgenuss auf hohem Niveau

Konzertbesucher reisten von weither nach Mendig

MENDIG. (EB) Wie weit würden Sie für einen Auftritt ihres musikalischen Favoriten reisen? Mehrere hundert Kilometer? Richtige Fans lassen keine Gelegenheit aus und so manch einer hatte am Samstag eine lange Anfahrt in Kauf genommen, um in der Vulkanstadt ein Konzert im historischen Freilichtwohnzimmer der Familie Schlags von „The Bird of a Feather“ hautnah mitzuerleben.

So beispielsweise Fans aus dem rund 300 Kilometer entfernten Paderborn, die erst kürzlich ein Konzert von Amy McKay (Vocal, Gitarre, Klavier, Mundharmonika) und Ryan Leon (Vocal, Gitarre,Banjo) im Musikpavillon vor atemberaubender Kulisse auf der Nordseeinsel Insel Borkum gesehen hatten. Ein anderes Ehepaar wollte, im vollbesetzten Florinshof beim nunmehr dritten musikalischen Stelldichein von Amy und Ryan in Mendig die beiden ebenfalls hautnah erleben. Sie hatten sich in die erste Reihe gesetzt.

Am Abend zuvor hatte das Paar im Rahmen eines Konzertes des schweizerischen Folk & Pop Duos in Leverkusen im Notenschlüssel, einer Whiskybar & einem Irisch Pub, ihren 22. Hochzeitstag gefeiert. „Wir schätzen das unheimlich, wenn die Leute viele, viele Stunden fahren, um uns zu hören. Das bedeutet uns viel mehr, als ihr euch vorstellen könnt“, so Amy.

Leidenschaft und Spielfreude

Der sommerliche Abend hätte nicht schöner, der Gesamtklang nicht atmosphärischer und die Interaktion mit dem aufmerksam lauschenden Publikum und die persönlichen Texte, in denen beide in bestechender Zweisamkeit aus ihrem Leben erzählten, nicht besser sein können. Die musikalische Bandbreite gepaart mit Leidenschaft und Spielfreude, übertrug sich vom ersten mitreißenden Ton der Songs „The Rood“ und „Cut the Cry“ an unweigerlich auf das Publikum. „Es ist so wunderschön wieder hier spielen zu dürfen“, erklärte Amy. „Wir haben uns solange schon darauf gefreut. Es gehört zu unserem Leben, sehr viel unterwegs zu sein. Es wäre nicht das gleiche, wenn es nicht so wäre.“

Ryan berichtete davon, dass die Zuhörer „uns beide oft nach Schottland, Irland oder Kroatien platzieren. Wir sind nur aus der Schweiz. Wenn jemand jetzt enttäuscht ist, dann wäre jetzt der Zeitpunkt zu gehen.“ Aber auch auf den ersten Augenblick, als die beiden sich vor über zehn Jahren an seinem Geburtstag am 13. November in einem Heavy-Metall-Proberaum in Zürich kennengelernt haben, war der Musiker in sehr persönlichen Worten ausführlich eingegangen. „Mein Leben wurde auf den Kopf gestellt, als ich Amy zum ersten Mal singen hörte.“

Auch für sie sei die erste Begegnung ganz magisch gewesen, erinnert sich die Sängerin. „Sein Banjospiel ging direkt ins Herz. Mein Leben ist seither nicht mehr das gleiche. Die Musik verbindet uns ganz stark.“ Die Musik verbinde alle Menschen ganz stark. „Und wir finden“, fügte Ryan hinzu „es ist unheimlich wichtig, das immer mehr zu betonen, was uns auch verbinden könnte und nicht nur was uns trennt, was man jeden Tag in der Zeitung liest.

Kreative Momente

Passend dazu präsentierten sie ihren selbstgeschriebenen Song „You are music“. Den ganzen speziellen Moment, in denen man seinen Bauch wie einen Vulkan spürt, hatte das Duo in seinem Lied „Your Spark“ beschrieben. „Es sind die kreativen Momente, diese Funken, die den allerhöchsten Wert haben, wenn man eine Idee für die Zukunft hat“, betonte Amy, die nicht nur mit ihrer Stimme, ihrem Klavier- und Gitarrenspiel, sondern auch mit ihrem einfühlsamen Mundharmonikaspiel vollends überzeugte. Bei dem Song „We are searching for positive rebels“ sangen die Zuhörer den Refrain „Ratata“ lauthals und voller Euphorie mit. „Wir alle tragen Verletzungen und Enttäuschungen in uns“, so Amy. „Wir suchen in diesem Song nach positiven Rebellen. Menschen, die sagen, ich gehe meinen eigenen Weg.“

Das begeisterte Publikum – es hing den Künstlern förmlich an den Lippen - lobte Amy in den höchsten Tönen: „Ihr seid echt der Hammer. Ihr seid wie ein Vulkan.“

Angetan hatte es den beiden auch der Laacher-See. „Wir sind heute dort Tretboot gefahren. Es war so wunderschön dort.“ Optisch in Szene gesetzt wurde das farbenfrohe Erleben von Musik mit seinem fast schon familiären Charakter von Max Esch. Der Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Mendig hatte den historischen weitläufigen Florinshof, mit zahlreichen bunten Glühbirnen fesselnd und gekonnt in Szene gesetzt.

Zu Beginn des umjubelten Konzertes hatte Frank Neideck, Teilbereichsleiter Tourismus und Kultur der Verbandsgemeindeverwaltung Mendig, das Publikum und die beiden Künstler willkommen geheißen.