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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 3/2023
Aktuelles
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Margret Müller hat ihr drittes Buch über Mayener Originale und vieles andere mehr veröffentlicht

Wenn die Gedanken von Margret Müller um dies und jenes kreisen, macht sich die Mayenerin oft Notizen. Dennoch sagt sie: „Nach drei Büchern gehen nun meine Nachforschungen über Mayener Sprüche und meine Bemühungen Dinge zu klären, zu Ende.“ 

Autorin gibt Zeitzeugen eine Stimme

MAYEN. (EB). Margret Müller hat vor wenigen Tagen ihr drittes Buch „Mayen und (kein) Rätsel?!?“ veröffentlicht. Das 100 Seiten umfassende, auf Klimaneutralem Recyclingpapier gedruckte Werk beleuchtet, wie bereits die beiden vorangegangenen Bücher, ausführlich weitere Geschehnisse, Anekdoten, Mayener Originale und Begriffe. „Es ist mir sehr wichtig, die Erfahrungen von Mayener Zeitzeugen in meinen Büchern, die eine Art Nachschlagewerk sind für die Nachwelt zu bewahren, sagt Margret Müller, geborene Jost.

Mit den Worten: „Sonst geht der heutigen Generation Vieles verloren, was später kaum noch nachzuvollziehen ist“, erklärt die Autorin, die sich für die Bewahrung der Geschichte, des Mayener Dialektes und der Menschen in Mayen einsetzt, ihre Motivation. Darüber hinaus stellt die verheiratete zweifache Mutter fest: „Man soll nicht verleugnen, wo man herkommt.“

Berichte von Zeitzeugen bewahren

Berichte von Zeitzeugen – die zum Teil schon ein hohes Lebensalter erreicht haben - sich aber noch gut an ihre Kindheit oder an wichtige Stationen ihres Leben erinnern, seien inzwischen rar. „Umso wichtiger ist es, die Stimmen „der Leute“ zu bewahren. Mittlerweile habe es sich herumgesprochen, „dass ich mich intensiv mit Mayen beschäftige, so dass Viele einfach auf mich zukommen und mich ansprechen“, betont die 54-Jährige.

„Als ich eines Tages im Café saß sprach mich eine Frau vom Nachbartisch an. Sind Sie die Frau Müller, die die Bücher schreibt?“ Neben ihr habe ihre 97-jährige Mutter gesessen. „So kamen wir drei in ein langes Gespräch, das mich sehr erfreute.

Weitere Treffen mit der Seniorin folgten. Die Gespräche mit den Leuten seien für sie persönlich eine ganz besondere Bereicherung.

In Erinnerung ruft Müller in ihrem dritten Werk auch den Mayener Schlachthof – er ist bei Vielen sicher längst in Vergessenheit geraten - und der damit verbundene Verkauf von Freibank-Fleisch. Ein Angestellter des Schlachthofs sei früher vom Schlachthof aus mit einer Glocke läutend durch die Stadt gegangen, um zu verkünden, dass an diesem Tag „Freibank“ sei.

Schulschließungen

Und auch daran, dass es bereits vor der Corona-Pandemie Schulschließungen gab, erinnert Müller. „Während den Luftangriffen, nach den Sommerferien 1944 wurde die Schulen für einige Monate geschlossen. Das war auch 1952 der Fall. Seinerzeit hatte es in Mayen viele Fälle von Kinderlähmung gegeben.“

Großer Preis von Mayen

Der ein oder andere Leser, wird sich sicher auch noch an den „Großen Preis von Mayen“ erinnern. Hierbei handelte es sich um Seifenkisten, die von Schuljungen im Alter zwischen acht und fünfzehn Jahren gefahren wurden. Das erste Rennen mit den selbstgebauten Renngefährten – es gliederte sich in vier Wertungsklassen - startete am 9. Oktober 1949 am Sägewerk Rosenbaum in der Kelberger Straße. „Es gab wie bei großen Rennen, einen Organisationsplan mit Benennungen der folgenden Personen und Einrichtungen: Renn- und Sportleiter, Auswertungsstelle, Ersatzteillager, Abschleppdienst, Streckensicherung, einen Rennarzt und vieles mehr.

Der Reinerlös der Veranstaltung war für das „Fest der alten Leute“ bestimmt.“ Erwähnung finden auch die Marmeladenfabrik Beyl, genannt „De Schmerr Beyls“, de Dokta Schwubbe, der verbotener Weise Abtreibungen durchführte sowie die im zweiten Weltkrieg von einer Mayenerin gestrickten oder gehäkelten dreieckigen Nasenwärmer für Soldaten in Russland.

Reinerlös wird gespendet

Alle drei Bücher hat Müller ohne kommunale Hilfe und auch ohne Spenden veröffentlicht. Den Reinerlös des Verkaufs ihres ersten Buches in Höhe von 2647,90 Euro stellte Margret Müller dem Aphasiezentrum in Waldbreitbach und den des zweiten Buches in Höhe von 1809 Euro der Forschung von Gehirntumoren zur Verfügung. „Wie kann es anders sein, als das der Reinerlös des aktuellen Buches nun auch gespendet wird“, so die Autorin. „Dieses Mal für an Blutkrebs erkrankte Menschen. Ich habe in meinen drei Büchern für die Nachwelt vieles festgehalten und Ihr habt mit dem Kauf Gutes getan.“

Das Buch „Mayen und (kein) Rätsel?!?“ ist zum Preis von 13,90 Euro in Mayen bei der Reinigung Ebbecke, der Schneiderei Anne Seul, der Metzgerei Rolf Kohlhaas, im Reisebüro Bell, sowie in den Sanitätshäusern Bellinghausen und Prinz erhältlich.