Doris Büma, Gisela Irmtrud Keiffenheim, Richard Frensch und Maria Ferreira-Krämer zeigen bis zum 21. August im Arresthaus im Rahmen eines Offenen Ateliers einen Querschnitt ihrer Kreativität.
MAYEN. (EB). Ein wichtiger Bestand der Öffentlichkeitsarbeit der rheinland-pfälzischen Künstler ist die alljährlich im September an zwei Wochenenden stattfindende Aktion „Offene Ateliers“. Unabhängig von der Aktion des Berufsverbandes Bildender Künstler Rheinland-Pfalz im Bundesverband e. V. luden Richard Frensch, Gisela Irmtrud Keiffenheim, Maria Ferreira Krämer und Doris Büma Interessierte zur Vernissage anlässlich des Offenen Ateliers in die Stehbach-Galerie ein.
Die vier Künstler haben sich schon des Öfteren an Gemeinschaftsausstellungen beteiligt, jedoch zuvor noch nie in dieser Zusammensetzung der Öffentlichkeit eine gemeinsame Ausstellung präsentiert. Die Kombination der ausgewählten Arbeiten macht neugierig. „Da wir bereits seit Jahresbeginn hier im Alten Arresthaus für den September eine Ausstellung eines Fotografen fest eingeplant hatten, haben wir beschlossen, unser „Offenes Atelier“ um einige Wochen vorziehen“, erklärt Richard Frensch, der Betreiber der Stehbach-Galerie. Dabei könne, wie Maria Ferreia-Krämer betont, an den Wochenenden nicht nur die ausgestellten Werke der vier namhaften Künstler betrachtet werden, sondern auch den Kunstschaffenden über die Schulter geschaut werden.
Was die Kunstinteressierten erwartet, kann sich zweifelsohne sehen lassen. So beispielweise das in Anlehnung an das Märchen „Rotkäppchen“ entstandene eindrucksvolle Werk „Coronakäppchen“ von Doris Büma.
Am rechten Rand des Bildes ist der böse bedrohliche Wolf zu sehen. Dicke rote Punkte unterstützen die Bildsprache. Sie stellen das gefährliche Corona-Virus dar. Zudem sieht der Betrachter das Rotkäppchen. Es geht mit seinem Korb im Arm unbeirrt seinen Weg.
Sie habe sehr lange für das Einarbeiten der Metallfäden gebraucht. „Es wurde ganz schön warm. Da musste ich öfters eine kleine Pause einlegen.“ Es habe die Gefahr bestanden, dass die Leinwand in Brand gerät“, verrät die Künstlerin.
Märchenserie geplant
Das Coronakäppchen umgarnt und umdrahtet den Betrachter förmlich. Ziel der Dozentin der Kunstakademie Rheinland e. V. ist es in naher Zukunft eine ganze Märchenserie zu schaffen. Auch in Werken von Richard Frensch bilden Handwerk und Kunst eine Symbiose. Der Künstler der sich ständig in einem Experimentierprozess befindet – er setzt mannigfaltige Materialien ein – widmet sich seit wenigen Jahren der Pouring-Kunst.
Auf einer sehr wirkungsvoll geschaffenen Untergrundstruktur lässt der Künstler seiner Fantasie freien Lauf. „Diese Art der Konstruktion ist inzwischen mein Markenzeichen“, sagt der ehrenamtliche Gründer der Internationalen Kunstschule in Mayen. Der passionierte Nordsee-Liebhaber zeigt ebenso verschiedene Bilder von Wasserlandschaften, so wie die Bilder „Sturm über der Nordsee“.
Ein sehr interessantes Werk – eine Hommage an ihre Heimatstadt Mayen - stellt die Künstlerin Gisela Irmtrud Keiffenheim zur Schau. Das über mehrere Wochen geschaffene Triptychon „MY Mayen“ zeigt die Eifelstadt mit vielen einzelnen, liebevoll gestalteten Details in der Abendsonne. Im Vordergrund sind die Genoveva-Burg und die Herz-Jesu-Kirche mit der Stadtmauer zu sehen.
Außergewöhnlich schön ist auch der Froschkönig, den Gisela Irmtrud Keiffenheim mit Acrylfarben auf Karton und Leinwand kreiert hat. Dieses Werk stellt einen ganz besonderen Bezug zum Alten Arresthaus her. Das Original – eine Skulptur des bekannten Steinbildhauers und Künstlers Professor Carl Burger - hängt als Wandrelief im Hof des Alten Arresthauses. Darüber hinaus hat die Kursleiterin „Aquarell und andere Techniken“ ebenfalls in Anlehnung an die Werke von Carl Burger die Bilder „Genovevabrunnen“ und „Der weiße Hirsch“ geschaffen. Stimmungsvolle Eindrücke, die Sommerfeeling vom allerfeinsten vermitteln präsentiert die aus Portugal stammende und seit 1994 in Mayen lebende Künstlerin und Dozentin Maria Ferreira-Krämer. „Wir haben Ende Juli, es ist warm und die Sonne scheint, was würde sich da besser eignen“, sagt die Künstlerin, die zudem einige abstrakt gehaltene Werke ausstellt – hier sind die Betrachter gezwungen, sich ihre eigenen Gedanken zu machen.
Die Werke sind in der Zeit vom 29. Juli bis 21. August 2022 in der Stehbach-Galerie, im Alten Arresthaus, Stehbach 31, in Mayen zu sehen. Öffnungszeiten: Sa. und So. von 11.00 - 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.