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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 33/2023
Aktuelles
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Alzheimer Möhnen feiern am Elften im Elften ihr 70-jähriges Bestehen

ALZHEIM. (EB) Alzheimer Frauen lachen gern und nicht nur dann, wenn „et Trömmelche jeht“. Und es ist auch kein Zufall, dass seit nunmehr 70 Jahren die Alzheimer Möhnen bis heute die Lacher auf ihrer Seite haben. Auch wenn das kein „echtes närrisches Jubiläum“ ist, so wird der runde Geburtstag am 11.11. in der Alten Schule mit einem karnevalistischen Programm ausgelassen gefeiert und für einen Tag die Macht über den Stadtteil übernommen.

Frohsinn hat bei den Alzheimer Möhnen nicht nur in der fünften Jahreszeit Hochkonjunktur – wie 17 von ihnen kürzlich bei einem Ausflug nach Cochem unter Beweis stellten. „Wir sind mit dem Bus nach Cochem gefahren und haben es uns dort richtig gut gehen lassen“, berichtet Doris Mohr. Auf große Weinfeste fahren die Möhnen aus dem Mayener Stadtteil ganz bewusst nicht. „Wir mögen es gerne etwas ruhiger“, erzählt die gebürtige Mayenerin.

„Gerade in diesen bewegten Zeiten tut es gut, das Lachen nicht zu verlieren“, ist sich die traditionsbewusste Obermöhn sicher. Die Frohnatur steht mit viel Herzblut seit mehr als drei Jahrzehnten an der Spitze des Vereins und vertraut auf die heilsamen Kräfte des närrischen Virus. Apropos Virus.

Nach der Corona bedingten Pause hätten die Möhnen in diesem Jahr zu gerne an Schwerdonnerstag endlich wieder gemeinsam ihren Ehrentag gefeiert. Doch es sollte nicht sein. „Das Corona Virus hatte einige von ihnen erwischt. Sie mussten ausgerechnet am Karnevalswochenende wegen einer Corona-Erkrankung das Bett hüten“, bedauert Doris Mohr zutiefst „Andere hatten noch Angst vor einer möglichen Ansteckung.“ Umso größer ist jetzt die Vorfreude, auf den kommenden Elften im Elften. So ganz ist die diesjährige Session für einige der Alzheimer Möhnen nicht ins Wasser gefallen. So war es für Doris Mohr Ehrensache bei der Prinzenkrönung von Prinz Peter im Basalt 25 und beim Sturm auf das Alte Rathaus am Schwerdonnerstag in Mayen mit dabei zu sein.

Nachwuchssorgen

Die Tatsache, dass es den Alzheimer Möhnen, wie vielen anderen Vereinen auch an Nachwuchs mangelt, macht Doris Mohr traurig. Aus Gesprächen mit anderen Möhnengesellschaften weiß die Traditionalistin nur zu gut, dass mancherorts die Möhnen zu einer aussterbenden Spezies zählen. Die Entwicklung, dass nur zehn jüngere Möhnen in Alzheim aktiv sind, macht die Karnevalistin ein wenig ratlos. Wie das Nachwuchsproblem gelöst werden könnte, ist für sie ein Rätsel. „Das Brauchtum darf nicht sterben. Insgesamt sind wir aktuell 85 Möhnen, davon sind 44 Ehrenmöhnen, das heißt sie sind über 75 Jahre alt.“

Die Möhnen aus Allenz und Berresheim haben sich zusammengetan, als die beiden bis dahin eigenständigen Dörfer 1969 gemeinsam den Mayener Stadtteil Alzheim bildeten. Seinerzeit feierten die „jecken Wiever“ noch richtig große Kappensitzungen, zunächst in einem Saal und später in einem Festzelt für 500 Personen am Dorfplatz.