von links nach rechts: Lena Selbach, Personalreferentin des Klosters Maria Laach, Katrin Batsche, Andreas Seif, Philipp Lohse, der Kaufmännische Leiter des Klosters, Guido Moog (Integrationsassistent) und Einrichtungsleiter Christoph Hüging freuen sich über die gute Zusammenarbeit. Die auf dem Foto im Vordergrund zu sehenden Hochbeete werden der Caritas Werkstätten im Landkreis Mayen-Koblenz hergestellt.
MAYEN/MARIA LAACH/EB. Andreas Seif und Katrin Batsche sind das beste Beispiel für gelebte Inklusion. Sowohl der 32-Jährige als auch die 49-Jährige haben ihre Berufung gefunden. Nach gescheiterten Versuchen auf dem freien Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, haben die Beschäftigten der Caritas Werkstätten im Landkreis Mayen-Koblenz in Maria Laach nun einen sogenannten ausgelagerten Arbeitsplatz gefunden.
Unsere Zeitung hat sich mit den Andreas Seif, Katrin Batsche, Einrichtungsleiter Christoph Hüging, Integrationsassistent Peter Moog und Philipp Lohse, dem Kaufmännischen Leiter sowie mit der Personalreferentin Lena Selbach der Abtei vor Ort in Maria Laach getroffen. „Oberstes Ziel der Caritas Werkstätten ist es, einen den Fähigkeiten und Neigungen entsprechenden Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderungen zu finden“, berichtet Christoph Hüging, Einrichtungsleiter der Caritas Werkstätten im Landkreis Mayen-Koblenz und Heike Paul vom Fachdienst der Caritas Werkstätten St. Johannes. „Neben den vielfältigen Arbeitsangeboten in den Werkstätten selber sind dies zunehmend auch die Arbeitsplätze, die in Betrieben der regionalen Wirtschaft, dem Handwerk oder in Verwaltungen entstehen.Nach einem erfolgreich absolvierten Praktikum wird die Übernahme auf einen Ausgelagerten Arbeitsplatz angestrebt. Die Rahmenbedingungen der Werkstatt bleiben erhalten, aber der Beschäftigte arbeitet in einem externen Betrieb.
Das Kloster Maria Laach mit seinen zahlreichen Betrieben ist ein solch externer Arbeitgeber, der vielfältige und interessante Arbeitsplätze anbietet. Hier konnte Andreas Seif seinen Platz finden. Er hatte nach gescheiterten Versuchen auf dem Arbeitsmarkt, im Jahr 2011 eine Berufsbildungsmaßnahme in den Caritas Werkstätten begonnen. Obwohl er große Freude an seiner Tätigkeit in der Metallbearbeitung hatte war eine Tätigkeit außerhalb der Werkstatt stets sein Ziel. Nach mehreren Praktika konnte Andreas Seif 2018 tageweise auf einen ausgelagerten Arbeitsplatz bei einem Heizungs-Sanitärbetrieb wechseln, wo er seither tätig war. In einem weiteren Praktikum wurde deutlich, dass Andreas Seif neben seinen handwerklichen Fähigkeiten auch Freude an der Garten- und Landschaftsgestaltung hat und hier auch über umfassende Fähigkeiten verfügt.
Aufgabe der Integrationsassistenten der Werkstatt ist, diese Fähigkeiten und Neigungen mit den Anforderungen eines möglichen Arbeitsplatzes zusammenzubringen - im Fall von Andreas Seif konnte so in den Klosterbetrieben eine erfolgreiche Umsetzung erfolgen. Der in Andernach lebende Seif arbeitet an drei Tagen in der Woche in der Gärtnerei. Er kümmert sich in dem Rahmen auch um die Außenanlagen des Klosters. Das mache richtig viel Spaß, erzählte Andreas Seif. „An manchen Tagen ist hier richtig schwer was los. Bei dem warmen Wetter bewässere ich sehr viel und kümmere mich um die Außenanlagen des See-Hotels.“
Neben Seif konnte auch Katrin Batsche einen Arbeitsplatz in Maria Laach finden. Die 49-Jährige aus Mayen ist seit 2005 bei den Caritas Werkstätten beschäftigt und hat bereits langjährige Erfahrung auf ausgelagerten Arbeitsplätzen im Hauswirtschaftsbereich von Alten- und Pflegeheimen. Nachdem ihr vorheriger Betrieb sie nicht mehr beschäftigen konnte, hat nun auch sie nach diversen Praktika ihren Platz in Maria Laach gefunden. Sie ist hier im Bereich der klostereigenen Wäscherei tätig. „Die Arbeit ist vielfältig“, sagt Katrin Batsche. Beide fühlen sich, wie sie unserer Zeitung in einem persönlichen Gespräch berichten, von ihren „neuen“ Kollegen im Team wertgeschätzt. Während Andreas Seif mit dem Auto nach Maria Laach fährt, nutzt Katrin Batsche öffentliche Verkehrsmittel.
Auch für das Kloster ist die Kooperation mit den Caritas Werkstätten ein Gewinn. „Die Beschäftigten stellen eine wichtige Unterstützung für die Einsatzstellen dar und bereichern das Zusammenleben im Arbeitsalltag. Daher gibt es auch noch weitere Einsatzbereiche in den verschiedenen Küchen, dem Forum und der Manufaktur. Praktika von interessierten Werkstattbeschäftigten sind bereits in Planung und werden in den nächsten Monaten durchgeführt werden“, weiß Heike Paul zu berichten.
„Für uns als Werkstätten ist die Kooperation mit dem Kloster Maria Laach ein echter Gewinn“, unterstreicht auch Christoph Hüging. „Unseren Menschen mit Behinderungen interessante und vielfältige Arbeitsplätze in einem wertschätzenden Umfeld anbieten zu können, fördert die Bereitschaft zu Praktika und erleichtert unseren Beschäftigten den Schritt in ein externes Arbeitsumfeld.“ Erfreut darüber, „dass wir die Möglichkeit haben mit der Caritas zusammen arbeiten zu können“, zeigt sich Philipp Lohse. „Wir haben tolle Menschen kennengelernt, die sich hier wunderbar einbringen, respektiert sind und hier bei uns ihren Platz gefunden haben“, so der Kaufmännische Leiter von Maria Laach.“ Er persönlich „möchte Andreas Seif und Katrin Batsche nicht mehr missen.“ Vorstellen könnte sich Philipp Lohse, weitere ausgelagerte Arbeitsplätze anzubieten. „Gerade die Wäscherei und auch die Gärtnerei sind Bereiche, wo immer helfende Hände gebraucht werden.“