Django Reinhard: Grandioses Benefizkonzert begeisterte die Besucher 

Mayen/EB. Mehr Rhythmus, mehr Energie und mehr ungekünstelten Charme, als das Publikum am Montagabend beim zweistündigen Benefizkonzert im Burginnenhof mit dem Vollblutmusiker Django Heinrich Reinhardt und seinem zwölfköpfigen hochkarätig besetzten Orchester unter dem Motto „Zurück zum Swing“ erleben durfte, gehen nicht. Denn was der aus einer der bekanntesten Jazz-Familien Europas, stammende Sänger und Entertainer mit seiner warmen, einschmeichelnden aber auch eindringlichen Tenorstimme auf der Burgfestspiel-Bühne den Zuschauern vor ausverkauftem Haus präsentierte und vor allem welche Emotionen der Integrationsbeauftragte für Sinti und Roma während seines Auftritts versprühte, ist kaum noch zu steigern. Mit im Gepäck hatten Reinhardt - er hatte im vergangenen Jahr an gleicher Stelle das Versprechen gegeben - „ich komme wieder“ und sein Arrangeur Pavel Klimashevsky eigene Stücke in deutscher Sprache des aktuellen Albums „Zurück zum Swing“, Welthits zu Ehren des unvergessenen King des Rock ‚n’ Roll, Elvis Presley sowie Frank Sinatras Song „Fly me to the Moon“. Der Abend hätte nicht perfekter sein können. Nach einem frenetischem Empfang übertrug sich von Beginn an „der coole Rhythmus, ja der Swing er lebt“ – so lautete der Titel des ersten Songs des Abends - auf die Zuschauer. Diese wippten fortan auf ihren Plätzen mit den Füßen und swingten und schnippten zum Teil mit den Fingern. Nach inzwischen mehr als 50 Jahren Bühnenpräsenz erzählt die „neue Musik“ von Reinhardt von vielen schönen Dingen, von besten Gefühlen aber auch von Liebesbeziehungen.

An seine Fans gewandt, berichtete der Künstler aus Koblenz, dass er sich gerne an das Benefizkonzert im August vergangenen Jahres erinnere. „Den ein oder anderen kenne ich noch. Es ist schön, dass es heute wieder geklappt hat.“ Er spreche es nicht aus, „dass ‚Co’ weg ist.“ Er freue sich, „dass wir endlich wieder Musik hören können.

Auf der anderen Seite ist es nicht so. Wenn man sieht, was in der Welt los ist, kann man froh sein, dass wir zusammen sitzen können. Genießt das alles und lasst uns denken, dass alles besser wird.“ Er habe sich bei der Zusammenstellung der Musikstücke viele Gedanken – auch im Gedenken an den 45. Todestag von Elvis Presley - gemacht. „Das superschöne Stück, ‚I Love you so’, des großen Meisters, passt genau in seine Welt. Er hat es für seine Frau Priscilla geschrieben“ Auch mit den beeindruckend interpretierten Elvis-Hits „My Way“ und „Its now or never“ erwärmte Reinhardt und seine exzellente Begleitband die Herzen der Zuschauer - vom atemlosen bis hin zum überbordenden Staunen. Musik ist für Django Reinhardt ein sehr verbindendes Element. „Wer von Ihnen hat denn im November Geburtstag?“, wollte Reinhardt, der im Dezember 60 Jahre alt wird, vom Publikum wissen.

Mit kleinen ganz privaten Konzerten bereitet er zwei Zuhörerinnen, die sich au seine Frage hin ihre Hände gehoben hatten, gemeinsam mit drei oder vier seiner Musiker ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Während des Konzertes wurde deutlich, wie genial der Künstler Musik mit etwas Gutem verbindet und wie sich der Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande persönlich immer wieder für in Not geratene Menschen einsetzt. Und wie beim letzten Mal versprach Reinhardt: „Wir sehen uns demnächst wieder. Vielen Dank für den schönen Abend.“ Die erzielten Erlöse in Höhe von insgesamt 8.000 Euro, die Oberbürgermeister Dirk Meid bei der symbolischen Scheckübergabe nach der Pause verkündete, kommen der Initiative „Kinderglück Rheinland-Pfalz“, dem Sozialfonds „Theater für alle“ der Burgfestspiele und dem Verein „Kultur und Integration Rheinland-Pfalz e. V.“ zu Gute. Unterstützt wurde die Veranstaltung von Lotto Rheinland-Pfalz, den Burgfestspielen Mayen sowie von weiteren Sponsoren.