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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 34/2023
Aktuelles
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9. Lapidea Bildhauersymposium in Mayen

Foto mit Künstlern und Sponsoren: Vorsitzender der gemeinnützigen Lapidea Stiftung Rolf Schumacher, vierter von rechts, freute sich am Montagabend die Künstler und Sponsoren anlässlich der offiziellen Eröffnung des Lapidea-Bildhauersymposiums in Mayen begrüßen zu können. Auf dem Bild fehlt Mohammad Taherinia, genannt Mo. T. 

Koordinator Richard Frensch

Rolf Schumacher, Ehrenbürger der Stadt Mayen, unterstrich die gute Zusammenarbeit mit anderen steinreichen Gemeinden in der Vordereifel.

Michael Lohr sorgte für die musikalische Umrahmung

Bernhard Mauel dankte allen Beteiligten, insbesondere jedoch Rolf Schumacher.

Mayen/EB. Der Skulpturenpark Lapidea auf dem wunderschönen Gelände des Mayener Grubenfelds hat seit vielen Jahren seinen festen Stellenwert im kulturellen Leben der Region. Insgesamt acht internationale Symposien brachten dort in der Zeit von 1985 bis 2006 bemerkenswerte Kunstwerke hervor. Doch nach dem letzten Steinevent war dann auf der weitläufigen Area Lapidea leider kein Klang von Hammer auf Meißel mehr zu vernehmen. Das änderte sich schlagartig nun zu Beginn der Woche. Die Lapidea Grundidee: die Förderung der Steinbildhauerkunst mit heimischem Naturstein wurde wieder neu belebt – somit wird auch regionalen Künstlern ein Podium geboten. Und zwar von bekannten Bildhauern, die bereits seit zehn Jahren in Symposien in Ettringen und Mendig erfolgreich zusammen gearbeitet haben. (Wir berichteten)

Nun nutzen auf Initiative der Stiftung „Lapidea für Kunst und Kultur“ mit ihrem Vorsitzenden Rolf Schumacher, die sieben Künstler Maria Hill, Werner Geilen, Knut Hüneke, Guido Krämer, Thomas Müller, Mohammad Taherini – genannt Mo. T. sowie Alexander May, der Intendant der Mayener Burgfestspiele, insgesamt sieben Tage, um sieben etwa zwei Meter hohen Natursteinen künstlerisches Leben einzuhauchen. Als Koordinator ist Richard Frensch, dem die Mayener Kulturszene, aufgrund des langjährigen Engagements in der Stehbach-Galerie, viel zu verdanken hat, mit im Boot. Am Montagabend fand die offizielle, musikalisch von Burgfestspiel Darsteller Michael Ophelders und dem aus Ettringen stammenden Gitarrenvirtuosen Michael Lohr umrahmte Eröffnung des Kulturevents statt. Das Interesse der zahlreichen Besucher war enorm. Als erster hatte Alexander Saftig ein Grußwort gesprochen. Der Landrat und zugleich auch Stiftungsratsvorsitzender spannte den Bogen von Geschichten erzählenden Skulpturen und Bauwerken, über den Stellenwert „Stein“ in unserer Kulturlandschaft bis hin zu den Menschen, die die Kultur leben - und das auf einem wirklich hohen Niveau. Ein herzliches Dankeschön richtete der Landrat an alle, die die Neuauflage von Lapidea ermöglicht haben. Sein besonderer Dank galt Rolf Schumacher. „Er hat das Ganze in die Hand genommen und im Sinne der Gründer fortgeführt.“ Mit Blick auf den Stellenwert des Steins betonte der Kreischef: „Der Stein ist das, auf das wir uns in besonderer Weise stützen. Nicht nur als Werkstein, sondern auch als Teil der Natur.“ Das alles helfe „uns deutlich zu machen, hier ist etwas Besonderes, eine Landschaft, die seit über 7000 Jahren als Industrielandschaft geprägt ist.“ Das sei etwas, „wo eine Region sagt, wir sind stolz.“ Den Künstlern wünschte Saftig Glück beim Werken und „das wir zusammen alles gut verkauft kriegen. Auch das gehört zur Kunst. Es muss rund laufen. Danke für alles!“ Darüber, dass das Lapidea-Areal neu umgestaltet werde und „wir unseren Teil aktiv zum Welterbe Projekt Mühlsteinrevier Mayen – Eifel beitragen“, informierte Rolf Schumacher. Daher wurden am Mittwoch

vier bemerkenswerte Stulpturen von Knut Hüneke aufgestellt. Andere sollen später folgen.

„Wir hoffen so unseren Mitbürgern, aber auch den touristischen Besuchern und Kunstkennern reizvolle Perspektiven zu bieten, indem wir verschiedene neue Exponate gestalten, präsentieren und verkaufen, die Aufmerksamkeit erzeugen und die das Grubenfeld als Kunst-Objekte zusätzlich bereichern. Natursteine und ihre vielseitigen Ausdrucksformen waren das Indikativ der Stiftung und sie sollen es nach unserer Meinung bleiben.“ Den Künstlern wünschte Schumacher eine segensreiche Woche mit viel Publikum und „viel Interesse an ihrer Arbeit, Freude am Schaffen und uns allen an sieben Tagen mit sieben Künstlern und sieben Steinen Spannung, Erfahrung, Freundschaft und ästhetische Erlebnisse mit den Metamorphosen im Mayener Naturstein.“ Michelangelo habe einmal formuliert, ergänzte Schumacher: „Die Figur war schon in dem rohen Stein drin. Ich muss nur noch alles Überflüssige wegschlagen.“ Die Unterstützung durch die Nachbarschaft, durch andere steinreiche Gemeinden in der Vordereifel, hob Bürgermeister Bernhard Mauel in seinem Grußwort hervor. Aber auch über Mendig und die Pellenz hinaus habe so manch ein Stein „von uns aus, den Weg nach Andernach unternommen.“ Wichtig sei es, so Mauel, die Kulturszenen mit einander zu verbinden. Es habe hier eine Zeit der Handlungslosigkeit gegeben. „Ich bin mir sicher, dass von dem heutigen Tag wieder ein Signal ausgeht, dass wir auch diesen Ort wieder mehr in Wert setzen, was in den letzten Jahren ein wenig verloren gegangen ist.“ Von dem Trend, dass seiner Beobachtung nach immer wenige junge Menschen den Beruf des Steinmetzes erlernen, rückläufig ist, berichtete Alexander May. Der Intendant der Mayener Burgfestspiele hat eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Steinmetz absolviert und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. In der Antikensammlung Kassel und dem Pergamonmuseum in Berlin war May als Steinrestaurator tätig.