Der Festspielchor mit seinem künstlerischen Leiter Andreas Barth nahm die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise rund um den Erdball
Die MS Burgfestspiel lief witterungsbedingt vom Hafen des Rathauses aus.
Die beiden Offizierinnen führten durch das Programm
MAYEN/EB. Achtung: Leinen los und Schiff Ahoi. Haben Sie schon einmal davon geträumt bei einer Weltreise rund um den Globus auf einem Kreuzfahrtschiff verschiedene Länder mit allen Schikanen kennenzulernen - ohne den eigenen Stuhl zu verlassen? Dieser Traum wurde am Donnerstagabend für etwa 100 reiselustige Fans des Mayener Festspielchores an Bord der MS Burgfestspiele wahr. Das besondere daran war, dass die Passagiere auf diese Weise auch aus Gründen des Klimaschutzes nicht auf eine einwöchige Weltreise par excellence verzichten mussten. Im Gegenteil. Begrüßt wurden die Reisenden auf ihrer Zeit- und Weltreise von der Crew, bestehend aus den Sicherheitslage- und Navigationsoffizieren Jörg (Schauspielerin Rebecca Wurst), Silke (Michaela Hoffmann) und dem charmanten Unterhaltungsoffizier Andreas Barth. An Bord führte der Chorleiter - am Klavier - die „MS Burgfestspiele“ mit kabarettistischer Leichtigkeit durch die Wogen der Weltmeere. Während die sangesfreudigen Kollegen der Spaßfraktion an Bord für allerbeste Unterhaltung sorgten. „Bei einer einwöchigen Kreuzfahrt in der Standardkabine auf einem mittelgroßen Schiff werden pro Person mehr als zwei Tonnen CO2 verursacht“, gaben die Offiziere zu bedenken. „Das ist mehr als die Pro-Kopf-Jahresemission in Indien.“ Erst nach erfolgter Sicherheitseinweisung stach das Schiff anstelle vom Alten Arresthaus vom Mayener Rathaus aus in See. Der Grund hierfür: witterungsbedingt war der Abfahrtshafen von den Veranstwortlichen kurzfristig verlegt worden. Nach dem Song „There is no business like showbusiness“ wünschte Andreas Barth den Konzertbesuchern einen angenehmen Abend. „Wir haben heute ganz viele Schenkelklopfer und bekannte Melodien und sehr viel Romantisches dabei.“ Er würde vorschlagen, so der Pianist, Schauspieler und Sänger: „Wenn Sie glauben Sie können den Text und Sie können die Melodie, singen Sie mit. Vorsichtig wäre ich, wenn Sie weder Melodien noch Text kennen.“ Sodann begaben sich Crew und Passagiere mit der Solistin Nadja Fischer - sie brillierte mit „Ich gehör nur mir“ aus dem Drama-Musical Elisabeth - auf eine Donau Flusskreuzfahrt nach Wien, der Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. In Vienna hatte das Musical seine Weltpremiere gefeiert und die Herzen von Millionen Menschen erobert. Apropos erobern, in die Herzen des Publikums hatte sich nach „Ich war noch niemals in New York“ mit Andreas Barth, das Duo Angela Mosen und Frank Klein mit „Der Traum vom Glück“ gesungen. Die Mimik, Gestik und auch die Körperbewegungen der beiden charismatischen Chorsänger unterstrichen den Song aus dem Musical „Amazing Grace“ besonders eindrucksvoll. New York nahm im weiteren Reiseverlauf eine besondere Rolle ein. Mit „New York“ brillierte Andreas Barth, während Silke Eiberger den Song „People New York“ aus dem Musical „Funny Girl“ performte. Für emotionale Momente sorgte Nadja Fischer ein weiteres Mal - mit ihrem, aus dem Musical „Evita“ von Andrew Lloyd Webber stammenden Lied „Don’t cry form me Argentina“. Dabei war es wie auch bei dem von Mona Eltgen gesungenen „You’ll be in my Heart“ und dem „I Dreamed a Dream“ von Marion Prengel, vor Anspannung so still im Rathaussaal, dass man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können. Mit musikalischer Liebe und Hingabe präsentierten auch die Solisten Marion Prengel, Doris Thull, Svea Christ und Michaela Hoffmann, die aus dem Festspielchor stammen, ihre Darbietungen. Auch der von Andreas Barth gegründete Festspielchor brillierte mit großartigen Leistungen. Für eine umwerfend-tolle Szene sorgte das Ensemble beispielsweise mit dem Song „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ aus dem Dschungelbuch. „Sie können gerne mitsummen“, forderte Andreas Barth das Publikum auf. „Wenn Sie mitsingen wollen, kommen Sie bitte in unseren Chor.“ Welch außerordentlich Popularität der Chor seit seiner Gründung durch Andreas Barth erlangt hat, ist beachtlich. Es sind sehr große Schritte, die der musikalische Leiter inzwischen beschritten hat. Für die musikalische Reise hatte Barth nur wenige Monate Zeit gehabt, diese mit seinen 35 Chormitgliedern zu einem ganzen zu schmieden. Im Stehen dargebrachter verdienter Applaus war den Sängern und ihrem Chorleiter Andreas Barth nach einer Zugabe gewiss.