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Mitteilungsblatt für Mayen und Mendig
Ausgabe 37/2022
Aktuelles
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Stein- und Burgfest lockte viele Besucher in die Mayener Innenstadt

Heinz Wagner (zweiter von rechts) und Walter Kirst (rechts), Vorstandsmitglieder der 132 Jahre alten Steinhauer-Gesellen-Zunft Mayen plagen große Sorgen. Sie hoffen, dass das Zunftleben weiterhin Bestand hat. 

Vor den Augen der Marktbesucher fertigte Thorsten Luxemburger Stofftaschen mit dem Logo der Hammerzunft Mayen an.

Der Hobbydrechsler Karl-Heinz Weinand

Am Infostand des Fachzentrums für Bienen

Erich Nöthen, der Erste Zunftmeister der Hämmerzunft (links im Bild) ist guter Dinge, das im kommenden Jahr wieder mehr Besucher und auch mehr Handwerksbetriebe beim Stein- und Burgfest mit Präsentationen auf dem Markt mit von der Partie sind.

MAYEN. (EB) Dass 1952 vom Geschichts- und Altertumsverein ins Leben gerufene traditionsreiche Stein- und Burgfest gehört zu den besucherstärksten, generationsübergreifenden Heimatfesten in der ganzen Region. Es wird in Erinnerung an den erfolgreichen Wiederaufbau von Mayen – die Stadt war zu 80 Prozent zerstört - und in Gedenken an die Kriegsereignisse einmal im Jahr gefeiert.

Auch die 71. Auflage hat am Wochenende in der Innenstadt, in den Burggärten sowie in und um die Genovevaburg von ihrem familiär geprägten Charakter nichts eingebüßt. Mehr noch! Der gelebte Grundgedanke: die Rückbesinnung auf die Geschichte der Stadt und zugleich die Präsentation ihrer Handwerks- und Kulturschaffenden war an vielen Stellen deutlich zu spüren. So auch auf dem atmosphärisch geprägten Marktplatz.

Den Handwerkern über die Schulter schauen

Im Rahmen eines informativen Zusammenkommens zeigte die Hämmerzunft traditionsgemäß ihr „Handwerk zum Anfassen“. Dabei ließen sich Dachdeckermeister Erich Nöthen und seine Mitarbeiter beim Bearbeiten des Schiefers und beim Herstellen von Schieferherzen gerne über die Schulter schauen. „Es ist hier bei uns auf dem Marktplatz etwas ruhiger als vor der Pandemie“, erklärte der Erste Zunftmeister am Sonntagvormittag. „Wir hoffen, dass das Stein- und Burgfest im kommenden Jahr für unsere Zunft sowohl im Bereich der Besucher als auch bei den mitwirkenden Zunftmitgliedern wieder richtig rund läuft.“ Zwei Zusagen von Handwerksbetrieben habe er schon.

Auf seine Initiative hin bedruckte Thorsten Luxemburger ehrenamtlich vor den Augen der Besucher blaue und gelbe Leinenstofftaschen mit dem Logo der Hämmerzunft. Wer wollte, konnte als Dankeschön in ein aufgestelltes Sparschwein einen kleinen Obolus werfen. „Wir müssen schauen, welchem sozialen Projekt oder Verein wir das Geld zukommen lassen“, erklärte der Ideengeber.

Zuschauen wie ein Schmuckstück entsteht, konnten Interessierte am Stand von Goldschmiedemeister Rolf Schneider. Ihr handwerkliches Können und Geschick präsentierten auch Steinmetzmeister Thomas Rausch sowie Karl-Heinz Weinand – der Hobby-Drechsler zeigte wie die Holzbearbeitung, bei einem der nachweislich ältesten Gewerke, erfolgt. Und auch junge Mitarbeiter des Fachzentrums für Bienen informierten über ihre Arbeit, denn die Haltung, Züchtung und Vermehrung von Honigbienen ist ein Handwerk. Apropos Bienen.

Dicht umlagert war ebenso die Fotoausstellung „Das Genie der Honigbiene“ des weltbekannten Bienenfotografen Eric Toureret, die seit einigen Wochen entlang des Burgbergs rund um die Genovevaburg zu sehen ist.

Froh beim Stein- und Burgfest präsent zu sein, zeigten sich die Mitglieder der 132 Jahre alten Steinhauer-Gesellen-Zunft Mayen. „Wir sind seit Jahrzehnten beim Stein- und Burgfest mit dabei“, betonen Heinz Wagner und Walter Kirst. Die Zunft hatte in den Burggärten ihr Zelt aufgeschlagen. „Unsere Zunft hat unter Corona sehr gelitten. Wir hoffen dennoch, noch viele Jahre mit dabei sein zu können.“

Viele Glanzpunkte

Weitere Glanzpunkte waren unter anderem der reich bestückte Handwerker- und Bauernmarkt, der ökumenische Festgottesdienst, der Frühschoppen mit Fasstisch am Sonntagvormittag, ein abwechslungsreiches Musikprogramm an allen Tagen sowie der verkaufsoffene Sonntag für den sich die Geschäfte bestens gerüstet hatten.

MY-Gemeinschaft: starker verkaufsoffener Sonntag

Ein positives Bild vom Stein- und Burgfest hat auch Jürgen Nett, der Vorsitzende der MY-Gemeinschaft: „Die Gäste waren fröhlich gelaunt und haben das schöne Wetter zum Herbstbeginn sichtlich genossen und auch zum Einkaufen genutzt.

Viele Einzelhändler der MY-Gemeinschaft berichten vom stärksten verkaufsoffenen Sonntag der letzten Jahre. Die Fußgängerzonen inklusive der Seitenstraße waren sehr gut besucht. Die Hämmerzunft präsentierte ihr Handwerkskönnen auf dem Marktplatz, wo auch die Familie Barth für ein schönes Ambiente und das leibliche Wohl gesorgt hat. Hohen Andrang gab es ebenfalls in den Burggärten, wo so einiges geboten wurde. Rundherum eine gelungene Veranstaltung", resümierte Nett.